Etwa 50 Millionen männliche Küken werden Jahr für Jahr in Deutschland getötet. Um dem entgegenzuwirken, werden derzeit zwei unterschiedliche Ansätze heiß diskutiert. Mit sogenannten Zweinutzungshühnern soll das Kükentöten verhindert und gleichzeitig ein Mehrwert geschaffen werden.
Der Eierverbrauch liegt bei rund 230 Stück pro Jahr pro Kopf. Doch wer sich für die Herkunft der Eier interessiert, stößt unweigerlich auf den entsetzlichen Vorgang des Tötens von männlichen Küken. Zwei neue Methoden sollen dies zukünftig verhindern.
Frühzeitige Geschlechtsbestimmung zur Vorbeugung
Um dem Kükentöten entgegenzuwirken, werden auktuell zwei Methoden diskutiert. Eine davon ist die Geschlechtsbestimmung im befruchteten Ei. Die Methode soll seit Anfang November so weit entwickelt sein, dass sie am Markt eingeführt werden könnte. So ließe sich das Geschlecht lange vor dem Schlüpfen erkennen. Dadurch könne dann gezielt entgegengewirkt werden.
Die Methode zur Bestimmung des Geschlechts noch im Ei war in Zusammenarbeit von Selggt und Rewe Group entwickelt worden.
Allerdings betrachtet Demeter dies als vorgezogenes Kükentöten und distanziert sich deutlich von dieser Methode.
Demeter setzt auf Zweinutzungshühner
Auch Demeter bietet eine Lösung gegen das Kükentöten an. Diese ist zwar kostenintensiver, könnte aber schon bald vermehrt praktiziert werden. Dabei geht es um das sogenannte Zweinutzungshuhn. Dabei handelt es sich um Hühner, die sowohl zum Eierlegen als auch zur Fleischgewinnung dienen.
Zweinutzungshühner stellen die Produktionsbetriebe vor große Herausforderungen. Die Umstellung bringt hohe Kosten und eine enorme Zeitintensität mit sich, da die Zweinutzungshühner deutlich weniger Eier legen und länger brauchen, um genug Fleisch anzusetzen. Dadurch steigen die Unterhaltskosten, und auch die Fleischqualität verändert sich.
Verbraucher fragen bereits gezielt nach Eiern von Zweinutzungshühnern, haben aber bislang kaum Interesse an deren Fleisch. Hier muss ein generelles Umdenken erfolgen, um dem Kükentöten endgültig entgegenzuwirken.
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