Nachweislich erwirtschaften Bio-Landwirtschaftsbetriebe höhere Erträge als konventionelle Landwirtschaftsbetriebe. War es das also für die konventionelle Landwirtschaft oder gibt es noch einen anderen Weg?
Laut Plänen der Bundesregierung soll die Fläche für ökologische Landwirtschaft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Und die Zahlen geben ihr Recht, denn tatsächlich haben ökologisch geführte Landwirtschaftsbetriebe in Sachen Verdienst die Nase vorn. Wie sich das genau in Zahlen ausdrückt, das hat für das Wirtschaftsjahr 2018/2019 das Thünen-Netzwerk festgehalten. Demnach konnten die Betriebe ein durchschnittliches Einkommen in Höhe von 37.447 Euro erwirtschaften. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr zwar einem Rückgang um 6 Prozent. Allerdings ist der Ertrag immer noch höher als der der konventionell geführten Landwirtschaftsbetriebe. Die konnten sich demnach nur über ein Einkommen von 27.453 Euro freuen. Jeweils bezogen auf den reinen Gewinn. Das macht ein Minus von satten 17 Prozent aus gegenüber des Vorjahres. Der Grund ist bei dieser Erhebung wohl hauptsächlich in dem ertragsarmen Sommer zu finden, in dem die Hitze große Teile der Ernte zerstört hat. Trotzdem geben die Zahlen zu denken, denn in den Segmenten gibt es erhebliche Gewinnunterschiede. Sehr zum Nachteil der konventionellen Betriebe.
Bleiben konventionell geführte Betriebe trotzdem krisensicher?
Da stellt sich die Frage, ob es sich für diese Betriebe lohnt, hin zur ökologischen Landwirtschaft umzustellen? Das lässt sich nicht eindeutig beantworten, denn so eine Umstellung kostet ebenfalls viel Geld. Helfen würde es schon, wenn bei der nächsten Ernte das Wetter mitspielt und die Preise für Milch nicht weiter in den Keller fallen. Auch die steigenden Kosten für Futtermittel sind für viele Betriebe nur noch schwer zu schultern. Es bleibt deshalb abzuwarten, wie sich die Zahlen in den kommenden Jahren entwickeln werden. Schon jetzt steht fest, dass sich wohl nicht alle Landwirtschaftsbetriebe von der Krise erholen. Vor allem deshalb nicht, weil durch Corona schon die nächste Krise mitten in der Tür steht.
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