Artenschutz und konventionelle Landwirtschaft in einem – so funktioniert´s

Landwirte haben es nicht leicht. Sie müssen ordentliche Erträge erzielen und sollen gleichzeitig Rücksicht auf die vielen verschiedenen Arten nehmen. Dass dies nicht immer einfach ist, liegt auf der Hand.

Der Artenschutz ist ein großes Thema, wenn es um die Landwirtschaft geht. Verschiedene Förderprogramme sollen dazu beitragen, dem Artensterben entgegen zu wirken. Landwirte sehen sich häufig in der Zwickmühle, denn sie müssen genügend Erträge erzielen, um selbst zu überleben.

Weniger Erträge im Sinne der Umwelt

Wer sich als Landwirt dafür entscheidet, gezielt etwas für den Artenschutz zu tun, muss mit Ertragseinbußen rechnen. Dies lässt sich kaum vermeiden. Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat viele Landwirte dazu animiert, dennoch Flächen für den Artenschutz zur Verfügung zu stellen. Dabei kommt es vor allem darauf an, mit Hilfe von geeignetem Saatgut Blühpflanzen für die heimischen Insekten zu schaffen. Wichtig ist, dass es sich dabei um Saatgut für Blühpflanzen aus der Region handelt. Die einfachen Mischungen aus dem Handel sind häufig nur schön anzusehen, bieten Bienen und anderen heimischen Insekten aber kaum einen Nutzen, da es sich nur um einjährige Pflanzen aus der ganzen Welt handelt.

Eine weitere Maßnahme zum Erhalt bedrohter Arten ist der Verzicht auf Kunstdünger und Herbizide. Dadurch breiten sich neben der eigentlichen Kulturfrucht auch zahlreiche Begleitkräuter aus, die zum Teil auf der Liste der gefährdeten Arten stehen. Da auch ein doppelter Reihenabstand notwendig ist, reduziert sich der Ertrag deutlich. Dennoch ist das Ergebnis dieser Maßnahmen beeindruckend. Denn die umfangreiche Ackerbegleitflora zeigt, dass sich regionale Pflanzen so wieder ihren Weg bahnen.

Um diese Ertragseinbußen zumindest teilweise zu kompensieren, nutzen einige Landwirte die Möglichkeit der Patenschaften durch Privatpersonen. So finanzieren die Paten bestimmte Flächen, die dann speziell für den Erhalt der Arten genutzt werden und helfen den Landwirten so, die konventionellen Methoden umzustellen, ohne dabei das eigene Überleben zu gefährden.

Bildurheber: pasiphae / 123RF Standard-Bild

3 Gedanken zu „Artenschutz und konventionelle Landwirtschaft in einem – so funktioniert´s“

  1. Langfristige Auswirkungen sind ein schrittweiser Prozess. Es freut mich zu hören, dass Landwirte die Initiative zum Artenschutz ergreifen. Wenn ihre Geschichten gehört werden, werden die Menschen meines Erachtens eher bereit sein, sie zu unterstützen. Danke, dass Sie diesen Artikel geschrieben haben.

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