Designpreis für Geschirr aus Kuhmist

Aus Kuhmist werden Teller. (Bildurheber: fedorkondratenko / 123RF Lizenzfreie Bilder

Was einem findigen Landwirt da eingefallen ist, das ist tatsächlich ganz auf seinem Mist gewachsen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er entsorgt den Dung seiner Milchkühe nicht einfach, er macht daraus stattdessen Teller und Schalen. Doch wer will davon essen?

Neulich war auf dem Printzipia-Blog folgendes zu lesen: Den Mailänder Design Preis im Jahr 2016 gewann ausgerechnet ein Landwirt und das für eine einzigartige Recycling-Idee. Aus dem Mist seiner rund 3.500 Kühe töpfert Gianantonio Locatelli nämlich kurzerhand Geschirr und stellt das sogar im Museum aus.

Die Idee dazu kam ihm beim Heizen. Er befüllt seine Biogasanlage nämlich normalerweise mit Kuhdung. Das überflüssige Wasser aus der Anlage nutzt er zum Heizen, doch mit den Resten des Dung wusste er bislang nichts anzufangen. Bis er sie mit Lehm und einigen Geheimzutaten mischte und daraus Merdacotta herstellte. Das ist ein Wortspiel und setzt sich zusammen aus Terrakotta-Keramik und den Ergebnissen des Kuhdarms.

Die Herstellung des sehr speziellen Geschirrs gehört dabei nicht unbedingt zum neuen Produktionszweig des Hofes, der Landwirt wollte vielmehr durch sein künstlerisches Wirken zeigen, dass auch Abfall noch einen Wert hat. Mit dieser Idee ist er nicht allein, denn das Museo della merda im italienischen Castelbosco stellt neben dem Geschirr des 61jährigen auch zahlreiche andere Kunstwerke aus, die aus Dung oder anderen Abfallstoffen erschaffen wurden.

Den Käse vom Dungteller genießen?

Neben Tellern, Tassen und Schalen lässt sich natürlich noch viel mehr töpfern. Ziegel zum Beispiel oder auch Pflanzgefäße für Garten und Balkon. Der Vorteil ist, dass die Herstellung keine Ressourcen benötigt bis auf die eigene Zeit. Fraglich bleibt allerdings, ob wirklich schon jemand von den Dung-Tellern gegessen hat. Fest steht, die Idee ist preisverdächtig und hat dem Mailänder deshalb den Design-Preis beschert. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Ideen Locatelli da schon wieder im Kopf schwirren. Sie haben in jedem Fall etwas mit Nachhaltigkeit zu tun, denn der Umweltschutz liegt dem Landwirt besonders am Herzen. So verwendet er nicht nur den Dung der Kühe zur Energiegewinnung, er nimmt natürlich auch die Milch und stellt daraus den beliebten Grana Padano-Käse her. Eine Delikatesse nicht nur für Italiener. Ob der Käse den Weg auch auf den Dung-Teller findet, das bleibt abzuwarten.

Im Trend: Die eigene Milchbar

Landwirte, die von diversen staatlichen und supra-staatlichen Maßnahmen gebeutelt sind, müssen sich Gedanken machen, wie die eigene Wertschöpfung wieder in beeinflussbare Bahnen gelenkt werden kann. Ein Weg dazu ist im Kontext der regionalen Selbstvermarktung die Eröffnung einer Milchbar.

In den USA der 30er Jahre wurden vor allem aufgrund der Prohibition die ersten Milchbars eröffnet. Landwirte, die auf den Verfall der Milchpreise adäquat reagieren, könnten sich heute dieses Konzepts wieder annehmen um wieder in die Wertschöpfung aus eigener Kraft zu kommen. Frische Milch steht für gesunde, proteinreiche, natürliche Ernährung. In Verbindung mit frischen Früchten und Kräutern lassen sich mit etwas Kreativität viele gesunden, individuell gebrandete Eigenmarken generieren, konstatiert Emil Hofmann, Experte für Positionierung und Markenbildung. Hier sind Ideen und Experimentierfreude gefragt. So könnte die Petersilienmilch ebenso entstehen wie der Erdbeer-Kirsch-Smoothie. Solche Gastro-Konzepte seien aber nur aufgrund des Namens nicht ausschließlich auf Milchprodukte verpflichtet, so Hofmann weiter. „Auch wenn die Milchbar freilich das tragende Element Milch in den eigenen Produkten verarbeiten und zum zentralen Vermarktungs-Aspekt machen sollte“, so stehe vor allem die frische, biologisch-natürliche Ernährung konzeptionell im Vordergrund. Genauso könnten daher die naturbelassenen Kartoffelchips, der Kürbiskuchen oder ein Pfirsich-Protein-Quark für Sportler die Angebotspalette zieren.

Individualität und Liebe zum Detail zählen – Warum nicht mal das Essen auf einer Palette servieren?

Neben den Speisen kommt dem individuellen Ambiente eine entscheidende Bedeutung zu. Auch hier muss eine Milchbar – wie jede andere gastronomische Einrichtung – punkten und die Köpfe der Gäste mit einer gehörigen Portion Individualität Einzug nehmen. Angefangen beim individuellen „Teller“ – siehe hier das Beispiel einer italienischen Bar, die Speisen auf einer Palette präsentiert. Über individuelles Besteck, Gläser und natürlich das ausgesuchte Interieur.  Andreas Marr ist Inhaber des Gastronomiemöbel-Handels Objekt-m und betont hier: „Der Erfolgsfaktor Marke ist in Zeiten wachsender Konkurrenz und hybrider, also stark wechselwilliger Kunden ein entscheidender Erfolgsbaustein. Daher bietet Marr für Gastronomie-Gründungen günstige Konditionen, wenn es um die Inszenierung kleinerer gastronomischer Einrichtungen geht. Darüber hinaus weiß Marr um die Notwendigkeit von Individualität und hat daher einen eigenen Schreinerei-Betrieb am Standort. „Wer seine  Möbel anpassen lassen möchte, der ist bei Objekt-m an der richtigen Adresse.“ Gastronomiemöbel seien in erster Linie ein Statement und daher ein zentraler Markenaspekt, wenn es darum geht das eigene Haus im wachsenden Wettbewerb einzigartig und memorierbar zu machen. Für Interessierte geht’s hier zu Objekt-m und den auf Wunsch individuell anpassungsfähigen Gastronomiemöbeln: Link zum Anbieter.

Achtung Landwirte, die Zeit eigene Wege zu gehen ist genau jetzt. Wenn die Preisspirale zu den eigenen Ungunsten ausschlägt muss man sich auf die Hinterfüße stellen und die Dinge in die Hand nehmen. Es gibt viele Ideen der individuellen Regionalvermarktung. Die Milchbar ist eine davon!

Drohnen als Helfer in der Landwirtschaft

Drohnen erleichtern Landwirten die Arbeit (Bild: windjunkie / 123RF Lizenzfreie Bilder)

In der Landwirtschaft hat das digitale Zeitalter längst Einzug gehalten. Drohnen sollen künftig die Felder überwachen und dem Bauer melden, wenn die Pflanzen Dünger oder Wasser brauchen. Auch die Pflanzzeiten und Standorte sollen so optimiert werden, und damit dürften die Möglichkeiten der Technik noch nicht ausgeschöpft sein.

Das Start-up Gamaya hat ein ganz besonderes Ziel: Die Firma entwickelt Drohnen mit deren Hilfe es Landwirte künftig einfacher haben sollen. Die fliegenden Helfer dienen nämlich dazu, die Felder zu kontrollieren und Daten darüber zu sammeln, wie es den Pflanzen aktuell geht. So können schnell Schwachstellen wie Nahrungsmangel oder zu enge Standorte erkannt werden, und der Landwirt kann gezielt entgegen wirken. Das maximiert die Ernte und macht die Arbeit auf dem Land einfacher. Speziell große Höfe oder solche mit weit verzweigten Feldern und Wiesen sollen von der neuen Technik profitieren.

Und mit der Drohnenüberwachung hört die Arbeit der gesteuerten Helfer noch lange nicht auf. Sie sollen nämlich künftig ihre Daten an Roboter senden, die dann die Arbeit auf dem Feld erledigen. Sie sollen das Gießen, Düngen und Anpflanzen übernehmen.

Digitalisierung macht Anbau nachhaltiger

Was klingt wie eine ferne Zukunftsversion ist schon jetzt an manchen Orten Realität. In Frankreich kreisen erstmals Drohnen über Stroh- und Rapsfelder. Diese sind mit multispektralen Kameras ausgerüstet und können so messen, wie die optimale Dosis des Stickstoffs ausschaut. Das erlaubt es Landwirten, entsprechend nachzurüsten und zwar ganz gezielt und möglichst minimal, um die gesetzlich festgelegten Dosen nicht zu überschreiten. Noch sind die Drohnen mit der dazugehörigen App Leihgaben der Firma Airnov.

Die Drohnen von Gamaya können sogar noch mehr. Sie messen nicht nur den Stickstoffgehalt, sondern auch den Wasserbedarf, die Bodenbeschaffenheit- und Zusammensetzung und noch vieles mehr. Dazu sind hyperspektrale Sensoren mit an Bord, eine Messtechnik, die dem eines Röntgengeräts ähnelt. Das Ziel dieser Entwicklungen ist es, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, den Fortschritt einkehren zu lassen und damit Ernteausfälle zu minimieren.

Bauern-Business: Kuh-Leasing aus der Schweiz

Warum nicht mal eine Kuh leasen, statt etwa ein Auto. Die Kuh bekommt man zwar nicht nach Hause geliefert, dafür aber Milch und Käse.

Aus der Schweiz stammt die Idee des Kuh-Leasing. Dabei geht es darum, dass Bauern Firmen aber auch Privatleuten das Angebot machen Kühe gewissermaßen zu ‚pachten‘ um dann von Milch und Milchprodukten des gemieteten Tiers zu profitieren. Es war in den achtziger Jahren, als die Familie Wyler aus der Schweiz auf die Idee kam, die eigenen Kühe bzw. deren ‚Früchte‘ in Form von Milchprodukten weiter zu geben. Zunächst waren es in erster Linie Gastronomen, die von der Wyler’schen Idee begeistert waren bzw. sich zum Kuhleasing hingezogen fühlten. Das war zwar nahe liegend, aber mit der Zeit sollte die Zielgruppe dann doch erweitert werden.

Im innovativen Kuh-Leasing-Konzept für eine Saison ist ein ganzer Blumenstrauß an ‚Kuh-Optionen‘ enthalten. Angefangen vom der regelmäßigen Besuchs-Chance der Kuh und Weide unter Aufsicht. Über das Nächtigen in der Alphütte inklusive Bauernfrühstück für die ganze Familie, der Mithilfe beim Melken des Miet-Tiers und den Besuch der Käserei. Bis hin zu faktischem Produkt-Genuss vom temporär eigenen Tier in Form von bis zu zehn Laib Käse á rund fünf Kilogramm. Zudem gibt es Erinnerungsfoto mit der gemieteten Kuh. Wer sich das mal anschauen will, wir empfehlen wärmstens einen Besuch des Mutterhaus des Kuh-Leasing auf kuhleasing.ch.

fodjan: die Software zur Futtermittel-Optimierung

Die Digitalisierung erfasst auch die Landwirtschaft, Stichwort „Smart Farming“. Die Optimierung von Futtermittel hat sich jetzt das sächsische Start Up fodjan auf die Fahnen geschrieben.

10 Milliarden Euro Futterkosten entstehen im Jahr für Nutztiere alleine in Deutschland. Da muss doch reichlich Optimierungsbedarf vorhanden sein, dachten sich der Dresdner Carsten Gieseler und gründete 2014 das Start Up  fodjan GmbH und begann mit der Entwicklung einer Softwarelösung, die zum einen die Futterkosten senkt, zum anderen aber auch das Tierwohl beachtet. Inzwischen ist er mit der Software-as-a-Service-Lösung „fodjan smart feeding“ auf dem Markt.

Die webbasierte Lösung „fodjan smart feeding“ verspricht den optimierten Einsatz selbstangebauter Futtermittel sowie den entsprechenden Futterzukauf. So will man gleichzeitig die Futterkosten der Betriebe merklich senken. Die Software zur Futtermittelrezepturplanung basiert auf einem Algorithmus, der eine entsprechende „Mehrzieloptimierung“ ermöglicht. Alle für die Fütterung relevanten Faktoren, sprich auch die Kosten, fließen in den Entscheidungsprozess ein und können gegeneinander abgewogen werden.

Anfang dieses Jahres erhielt das Dresdner Start Up fodjan erhält eine Finanzierung im sechsstelligen Bereich vom High-Tech Gründerfonds. Nach eigener Aussage will das Unternehmen mit der Förderung beim Vertrieb ihrer Software noch einmal zu legen. Gerade in Zeiten der digitalen Transformation dürfte sich für fodjan einiges an Möglichkeiten auftun, merken doch auch viele Landwirte, dass sie ohne die Digitalisierung immer mehr hintenan stehen müssen und mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten können. Gerade hier könnte „fodjan smart feeding“ wertvoll werden, da es mit seiner Futtermitteloptimierung ja nicht nur eine Kostenersparnis verspricht, sondern auch eine Leistungssteigerung des Nutztierbestandes.


Auf einen Blick: Das Programm fodjan smart feeding entwickelte der Agrarwirt Carsten Gieseler mit seinem Team in der Gründerschmiede der HTW Dresden. Als erfahrener Business Angel steht dem jungen Unternehmen Frank Siegmund zur Seite, der als Experte und Coach Gründer berät. Nach dreijähriger Entwicklungsphase und mehreren erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekten kam fodjan im letzten Jahr als Software-as-a-Service (SaaS) auf den Markt. Im Milliardensegment Nutztierfutter verbindet fodjan erstmals erhöhte Tiergesundheit mit Kostenreduktion und konnte in Praxis-Tests eine durchschnittliche Kosteneinsparung von mehr als zehn Prozent erreichen.

Buchtipp: pimp my bauernhof – Ideen für eine wertschöpfende Landwirtschaft

Es ist ein Trend, aus immer mehr Blogs werden am Ende Bücher. So auch „pimp my bauernhof“. Das Team der Himbeersonne stellt Ihnen das für Landwirte besonders interessante Projekt einmal genauer vor. 

Das Blog pimp my bauernhof war schon einige Zeit online, ehe das gut 240 Seiten starke Buch veröffentlicht wurde. Mit dem Blog will die Familie Rompe nicht nur die Entwicklung ihres eigenen Hofes dokumentieren, sondern auch Tipps und Ratschläge für alle geben, die sich für alte Höfe oder Gärten interessieren. Vor allem Tipps für eine wertschöpfende Landwirtschaft von der alle profitieren können, die Landwirte, die Konsumenten und die Natur.

Im Laufe der Jahre hatten sich im Blog aber so viele Geschichten und Informationen angesammelt, dass irgendwann die Idee zu keimen begann all das in ein klassisches Buch zu packen. Am Ende entstand auf diese Weise „Unser Projekt Bauernhof“.

Das Buch stellt zunächst einmal natürlich tatsächlich besagtes Projekt vor, so lauten die ersten Kapitel dann auch „Wie alles begann“, „Unser Haus“, „Unser Hof“ und „Unsere Tiere“. Kapitel mit dem Titeln „Werkzeuge“ und „Service“ komplettieren das im quadratischen Format gehaltene Buch. Vor allem der Hang zu einer gewissen Selbstironie, der Matthias Rompe zweifellos frönt, machen das Buch neben zahlreichen Tipps für die Praxis auch an sich sehr lesenswert. Wir können es durchaus empfehlen. In einer Zeit in der sich auf Hochglanz getrimmte Zeitschriften der – oft auch gestellten – Idylle des Landlebens widmen, ist das Buch „Unser Projekt Bauernhof“ eine willkommene Abwechslung. Sie zeigt sozusagen das echte Leben, wo nicht immer alles klappt, aber man mit Hartnäckigkeit und einer gesunden Portion Humor am Ende sein Ziel dennoch erreicht.

Der größte Bauernhof angesiedelt in einer Stadt: Uit Je Eigen Stad, Rotterdam

Eine gewissermaßen urbane Farm gibt es in Rotterdam in den Niederlanden. “Uit Je Eigen Stad” gilt als der größte innerstädtische Bauernhof Europas. Übersetzt heißt der Markenname und Betrieb “Aus der eigenen Stadt” und gibt damit implizit zu verstehen, worum es bei dem Konzept geht. Auf rund zwei Hektar wird in dem innovativen Hof-Projekt Gemüse im Freiland bzw. unter Glas angebaut.

Darüber hinaus werden Hühner gehalten. Es gibt ein eigenes Restaurant mit biologischer Speisekarte, dazu ein Lebensmittel-Geschäft und eine Aquaponik-Anlage. Wer das nicht kennt, das ist eine Fischzucht in Aquakultur und zur Kultivierung von Nutzpflanzen in Hydrokultur verbindet. Konkret ist das ein geschlossener Wasser- und Nährstoff-Kreislauf, der mit voll automatisierten Abläufen bewirtschaftet wird. Natürlich darf ein regelmäßiger Wochenmarkt auf dem Gelände von Uit Je Eigen Stad nicht fehlen. Landwirt Huibert de Leede beschreibt das zukunftsträchtige Projekt:

RotterZwarm: Wie aus einem Schwimmbad das größte Pilz-Gewächshaus wurde!

Was macht man am sinnvollsten mit einem großen Spaßbad mitten in Rotterdam, wenn man es weder weiterbetreiben kann, noch abreißen will? 2010 stellte sich diese Frage für das Tropicana ganz konkret, denn damals musste das Spaßbad in der niederländischen Hafenstadt endgültig die Pforten schließen. Das heißt, das ehemalige Tropicana war nur für die einen ein geschlossenes Spaßbad, zwei clevere Holländer dachten sich hingegen: Daraus könnte man doch ein Gewächshaus machen.

Und zwar ein ganz besonderes Gewächshaus, das vielleicht auch ein bisschen den ironischen Humor von Siemen Cox und Mark Slegers zeigen könnte. Denn welcher Gefahr ist man im Schwimmbad mitunter ausgesetzt? Richtig, der Fußpilz lauert hier und da. Das Tropicana heißt jetzt RotterZwarm und hat sich ganz der Züchtung von Pilzen verschrieben. Die ehemaligen Schwimmbecken fallen aus, da es dort zu hell ist. Aber die beiden Macher haben sich in die Umkleidekabinen und Technikräume zurückgezogen. Als Substrat für ihre Pilzzüchtungen dient den beiden Spaßbad-Pioniere übrigens den Kaffeesatz, den sie in den Rotterdamer Cafés einsammeln.

Bauern-Business: Idee einer mobilen Käserei

Wenn die nächste Generation den Hof übernimmt, ändert sich oft etwas grundlegendes. Die junge Generation versucht mal etwas neues. Eine mobile Käserei zum Beispiel.

Vor etwa zehn Jahren hat Günter Rauch den Hof übernommen, schon zuvor war er gelernter Käser und Techniker. Sein Traumjob – und so lag es nahe, dass er auf die Idee kam die auf dem Hof erzeugte Milch in Form von Käse gleich selbst zu vermarkten. Allerdings dachte Rauch noch etwas weiter, und kam auf die Idee eine mobile Käserei zu schaffen. Dazu stattete er einfach einen Containeranhänger mit dem Equipment aus, das ein Käser zum Käse herstellen braucht. Reifen muss der Käse allerdings noch immer stationär, in einem umgebauten Stall. Ein dazugehöriger Hofladen verstand sich von selbst.

Seit dem ist das Käs-Mobil von Günter und Inge Rauch allerdings nicht nur auf deren Hof im Einsatz, sondern kann von den Landwirten der Region gemietet werden. Innerhalb von gut drei Stunden wird so vor Ort aus der Milch der Kunden ein guter Käse.

Interessenten finden die notwendigen Infos unter www.mobile-kaeserei.de.

Winzer-Business: Idee Genuss-Scheine auf Wein

Einfach eine Flasche Wein kaufen kann jeder, in ein Weingut investieren erfordert dagegen einen großen Geldbeutel? Richtig? Nicht ganz, zumindest nicht bei Sybille Kuntz.

Eigentlich gilt es als besonders neues Konzept von Landwirten ihren Investoren statt einer finanziellen Rendite den Gewinn in Naturalien auszuzahlen. Dabei hat sich die Idee beim „Sybille Kuntz Genuss-Schein“ schon seit 1994 bewährt. Dort kann man in das Weingut investieren und bekommt jedes Jahr die Rendite in Wein ausgezahlt. Die ideale Anlagemöglichkeit für Weinfreunde also, die am Ende des Jahres anhand der Preislisten und der „Zinsen“ ihre Lieblingsweine nach Hause bestellen können. Auch wenn die Zeichnungsbedingungen durchaus mit klassischen Geldanlagen mithalten können:

Die Genuss-Scheine sind ab 2.500 € zeichenbar, wobei die Zinsen vom Zeichnungsbetrag abhängen und zwischen 6 und 7 % liegen. Die Genuss-Scheine sind nummeriert und limitiert. Es gilt eine Mindestlaufzeit von 5 Jahren.

Durch das so gewonnene Geld konnte das Weingut in den letzten zwei Jahrzehnten seine besten Steillagen von anfänglich 2,5 auf über 13 Hektar vergrößern. Auch künftig sollen die künftigen Investitionen zu einem guten Teil in die flächenmäßige Erweiterung des Weingutes fließen. Ziel ist es unter anderem auch Lagen zu erwerben, die teils noch mit alten, wurzelechten Rieslingreben bestockt sind. Neben längst vergessenen Reben werden natürlich aber auch junge Sorten verwendet. Für diese gute Mischung sind die Weinberge entlang des Mosel ja bekannt.