Wie kann ich einen Hofladen eröffnen?

In einigen ländlichen Gebieten gibt es fast in jedem Ort einen Hofladen. In anderen Gebieten wiederum fehlen diese gänzlich. Dabei kommt es nicht nur auf den Standort an, sondern auch auf den Bedarf der Kunden. Für mehr Sicherheit bei der Gründung eines neuen Ladens gibt es jetzt eine neue Infomationsbroschüre.

Es gibt viel zu bedenken, bevor ein neues Geschäft eröffnet wird. Natürlich die Örtlichkeit, die Ausstattung des künftigen Ladens und die Konkurrenz in der Nähe. Doch das allein reicht nicht. Es gilt auch, sich bei den künftigen Kunden umzuhören. Wollen diese überhaupt einen Laden, brauchen sie diesen oder fahren sie ohnehin für den Großeinkauf in die nächstgelegene Stadt? Und wenn sie den Laden besuchen, wie häufig werden sie dies tun und welche Waren benötigen sie überhaupt? All diese Punkte sind nicht leicht zu eruieren, trotzdem sind sie nicht minder wichtig. Was bringt einem schließlich ein neues Geschäft, in das man viel Geld und Zeit investiert, wenn am Ende die Türen zu bleiben, weil einfach keiner kommt? Von der Idee bis zur Umsetzung gibt es schließlich so einige Hürden zu überspringen. Damit das leichter gelingt hat sich ein Forscherteam aufgemacht, um mal die wichtigsten Punkte vor der Eröffnung zusammenzutragen.

Wertvolle Fragen vorab klären

Verfasst haben die Broschüre Mitarbeiter des Thünen-Instituts. Unter dem Titel „Dynamik der Nahversorgung in ländlichen Räumen verstehen und gestalten: Impulse für die Praxis“ erwarten den Leser 72 Seiten gefüllt mit wertvollen Informationen für Neu-Ladenbesitzer. Die Broschüre ist als Druck-Version oder PDF-Form erhältlich. Die Bestellungen der Druck-Version erfolgen am besten direkt über Dr. Patrick Küpper via Mail: patrick.küpper@thuenen.de. Weitere Fragen und Anregungen können Interessierte sicherlich auch dort loswerden. Sie lernen unter anderem, dass es einen großen Unterschied macht auf das zu hören, was die Leute angeben und dem, was sie letztendlich tun. So sind natürlich erst einmal die meisten Anwohner begeistert über die Möglichkeit, Dinge des täglichen Bedarfs gleich um die Ecke einzukaufen. Wenn diese aber schlussendlich doch lieber für den gesamten Einkauf nach Auswärts fahren, hat man als Ladenbesitzer nichts gewonnen und muss trotzdem auf Kundschaft warten.

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Grundsteuerreform für Landwirte steht bevor

Bereits im Jahr 2018 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass Einheitsbewertungen von privaten Grundstücken nicht zulässig sind. Dies sei nicht vereinbar mit dem Gleichheitsgrundsatz, wie er im Grundgesetz verankert ist. Damit geht die Arbeit nun so richtig los.

Da Einheitsbewertungen künftig nicht mehr zulässig sind, müssen Grundstücksbesitzer nun ihren Besitz neu bewerten lassen. So will es die neue Grundsteuerreform. Und die gilt nicht nur für private Hausbesitzer, sondern auch für Landwirte. Ein großer Aufwand ist damit verbunden, denn je größer die Landflächen sind, die sich im Besitz befinden, desto genauer müssen die Landwirte messen und die exakten Werte ermitteln lassen. Und die Zeit drängt. Bis spätestens Ende 2024 soll alles passiert sein, dann müssen die neuen Bewertungen alle vorliegen. Deshalb startet jetzt im Jahr 2022 der Zeitraum für alle Hauptfeststellungen, genauer vom 2. Juli bis zum 31. Oktober.

Das Arbeitspensum steigt, die Kosten ebenso

Was zu tun ist, umschreiben die Behörden wie folgt: Es geht darum, sogenannte Feststellungserklärungen auszufüllen darüber, wie groß der Grundbesitz ist. Diese Erklärungen werden dann an die jeweils zuständigen Finanzämter geschickt, die die Steuerlast dann neu berechnen. Experten gehen davon aus, dass die Kosten für Grundstücksbesitzer in jedem Fall ansteigen werden. Dazu kommt der zeitliche Aufwand, die diese Umstellung mit sich bringt. Landwirte haben nicht nur große Flächen, die bei der Feststellung vermessen werden müssen, sie haben mitten im Spätsommer auch die Ernte einzufahren. Es ist ihre Hauptarbeitszeit. Wie da noch Zeit bleiben soll für solche Erledigungen fragen sich viele. Deshalb sollen bestimmte Ausnahmeregelungen greifen, um die Landwirte zu entlasten und ihnen erweiterte Fristen einzuräumen. Wie und in welcher Form das sein wird, bleibt abzuwarten. Dazu haben sich die zuständigen Behörden bis jetzt noch nicht näher geäußert.

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Lupinenanbau als neue Chance für Landwirte?

Die bewusste Entscheidung vieler Menschen, die eigene Ernährung umzustellen, könnte für Landwirte vielleicht neue Perspektiven eröffnen. Denn vegetarische und vegane Ernährung stehen hoch im Kurs.

Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, ist ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, den eigenen Speiseplan zu bereichern. Lupinen könnten dabei helfen, den täglichen Nährstoffbedarf abzudecken.

Lupine als Nährstoffquelle

Immer mehr Landwirte entschließen sich dazu, auf ökologischen Anbau umzustellen. Es entstehen zahlreiche Bio-Höfe, die sich auch für außergewöhnliche Nutzpflanzen entscheiden. Der Anbau von Lupinen könnte bei der Umstellung in die engere Auswahl kommen, denn diese Nutzpflanzen sind äußerst vielseitig. Die Süßlupine enthält fast 40 Prozent Eiweiß und kommt damit auf einen ähnlich hohen Eiweißgehalt wie die Sojabohne. Damit wird die Süßlupine zu einer wichtigen Nährstoffquelle für Vegetarier und Veganer.

Das Lupinen-Eiweiß bringt außerdem viele wertvolle Aminosäuren mit. Auch die Samen der Nutzpflanze verfügen über wichtige Nährstoffe. Darin enthalten sind Vitamin E, Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium. Durch diese Vielfalt an unterschiedlichen Nährstoffen könnte die Lupine zu einer interessanten Alternative zur Soja-Bohne werden. Bislang wird die Süßlupine nur wenig angebaut. Meist wächst sie als Vorfrucht zum Wintergetreide, da sie die Wachstumsbedingungen dafür verbessert. Die Süßlupine sorgt für einen lockeren Boden, der mit Stickstoff und Phosphat angereichert ist. Dadurch wird später weniger Düngemittel notwendig.

Lupine ist nicht gleich Lupine. Die Samen der wilden Lupine sollten auf keinen Fall verzehrt werden, da sie schädliche Alkaloide enthalten. Bei den Kulturpflanzen wurden diese längst herausgezüchtet, sodass diese unbedenklich für den Verzehr sind.

Süßlupinen werden bereits zu verschiedensten Lebensmitteln verarbeitet. Sie werden zu Mehl, Kaffeeersatz, Nudeln, Aufstrichen oder Milch- und Fleischersatz. Wer auf eine glutenfreie Ernährung angewiesen ist, erhält mit der Süßlupine eine weitere Möglichkeit dafür.

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Hanfanbau als Alternative für die Landwirtschaft?

Was schon vor vielen Jahren hierzulande angebaut wurde, könnte demnächst eine kleine Renaissance erfahren. Der ökologische Hanfanbau scheint eine Zukunft in der Landwirtschaft zu haben.

Noch bis vor wenigen Jahren war der Hanfanbau hierzulande verboten. Inzwischen entscheiden sich aber einige Landwirte ganz bewusst dafür, Hanf ökologisch anzubauen. Verschiedene Gründe sprechen dafür.

Steigende Nachfrage nach Hanfprodukten

Hanf galt hierzulande schon vor Jahrhunderten als bedeutende Kulturpflanze. Doch die berauschende Wirkung von Cannabis sativa führte dazu, dass der Anbau über Jahre hinweg verboten wurde. Inzwischen ist der Anbau von Nutzhanf wieder erlaubt. Allerdings müssen sehr strenge Auflagen befolgt werden. Ein besonders wichtiges Kriterium ist der THC-Gehalt, der die 0,2 Prozent nicht übersteigen darf.

Noch immer ist der Hanfanbau eine echte Nische, was kaum vorstellbar scheint. Denn die anspruchslose Pflanze bringt alle Voraussetzungen mit, umweltfreundlich angebaut zu werden. Dies belegen auch die Zahlen. Bislang werden etwa 3.600 Hektar Nutzfläche für den Hanfanbau genutzt. Davon werden etwa 50 Prozent ökologisch bewirtschaftet. Obwohl die Anbaufläche sehr klein im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen ist, zeigen die Zahlen, dass sich der ökologische Anbau lohnt.

Das Umweltbewusstsein der Konsumenten ist deutlich gestiegen. Sie setzen auf hochwertige und gleichzeitig auch höherpreisige Produkte, wenn diese aus Bio-Anbau stammen. Da die Pflanze selbst sehr anspruchslos und widerstandsfähig ist, bietet sich der ökologische Anbau geradezu an. Sie trotzt Unkraut und Schädlingen und wird nur selten von Krankheiten befallen. Auch trockene Sommer belasten die Pflanze weniger als andere. Denn dank der tiefreichenden Pfahlwurzel gelingt es ihr, das benötigte Wasser auch aus tieferen Schichten zu ziehen. Hinzu kommt die Tatsache, dass sie sich nahezu vollständig verwerten lässt. Von Lebensmitteln über Klamotten bis hin zu als wichtiger Bestandteil für die Herstellung anderer Güter, sind hier mit Hanf keine Grenzen gesetzt. Es bringt extrem viele Vorteile mit sich.

Wer mit dem Gedanken spielt, zukünftig Nutzhanf anzubauen, sollte sich vorab gründlich über die rechtlichen Vorgaben informieren. Auch die Absatzmöglichkeiten sollten im Vorfeld genau überprüft werden. Vor allem aber zeigt auch der Schritt der Legalisierung zum Konsum von Hanf eine große Chance für die Landwirtschaft.

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Agroforst

Organische Böden können einen großen Teil zum Erhalt der Umwelt beitragen, doch leider sind sie dünn gesät in Deutschland und in vielen anderen Ländern gleichermaßen. Die Gründe dafür sind einfach: Es gibt zu wenige Subventionen und damit fehlt den Landwirten der Anreiz, Torfmoore zu belassen oder sie sogar zu kultivieren. Ein großes Problem für die Umwelt und damit ein riesiges Problem für Mensch und Tier.

Sogenannte Agroforstsysteme beinhalten ein enormes Potenzial für den Umwelterhalt, denn die sind in der Lage, große Mengen CO2 zu speichern. Schätzungen gehen hier von etwa 1,5 Mrd. Tonnen aus. Das würde ein Drittel der kompletten Emissionen der EU ausmachen. So zumindest beziffert es der Präsident des Europäischen Agroforstverbandes Patrick Worms. Neben der Speicherung von wertvollem CO2 haben organische Böden aber auch weitere Vorteile: Sie verhindern Dürre- und Erosionsschäden und fördern die Biodiversität. Damit sind solche Böden der ideale Lebensort für viele Insekten und Vögel.

Es braucht lohnenswerte Lösungen

Trotzdem gibt es immer weniger Torflandschaften. Und der Grund dafür ist denkbar einfach. Boden ist ein wertvolles Gut und wird als Ackerland verwendet. Gerade dann, wenn der Boden fruchtbar ist, freut sich der Landwirt. Wirtschaftlich nutzbar bedeutet für ihn natürlich, finanziell einträglich. Das sind naturbelassene Torfböden natürlich nicht. Für sie gibt es bislang auch kaum Entschädigungszahlungen. Deshalb sind sie in so großer Gefahr. Kaum ein Landwirt würde sich hier die Mühe machen, sein wertvolles Land ungenutzt zu lassen, wenn es denn dem Umweltschutz dient. Außerdem fehlt es oftmals an Wissen über die Vorteile des Torfbodens und auch darüber, wie denn dieser am besten in seinem guten Zustand erhalten bleiben kann.

Eine Lösung würden Fortbildungen und entsprechende Subventionen bieten, doch die gibt es bislang so gut wie nicht. Hier muss etwas getan werden!

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Mobile Agricultural Robot Swarms sollen Feldarbeit revolutionieren

Der MARS spielt künftig eine Schlüsselrolle, aber nicht etwa bei der Erkundung fremder Planeten, sondern hier auf der Erde, genauer in der Erde. Unter der Abkürzung MARS verbergen sich nämlich hochtechnologische Roboter, die effiziente Feldarbeit verrichten sollen.

Hinter der Abkürzung MARS verbirgt sich ein Forschungsprojekt, welches sogenannte Mobile Agricultural Robot Swarms entwickelt hat. Die sollen später die Arbeit von Traktoren und Bauern auf dem Feld übernehmen. Und das so präzise und lautlos, wie es vorher niemals möglich gewesen wäre. Dafür arbeiten die Roboter im Schwarmeinsatz. Etwa 12 Roboter übernehmen dabei ein etwa 1 HA großes Feld. Die Maschinen der Firma Fendt wurden im Laufe einiger Jahre Forschungsarbeit an der Hochschule Ulm entwickelt und sind Teil der EU Forschungsförderung. Die MARS Roboter hören auf den Namen Xaver. Sie sollen nicht nur präzise Samen verteilen, sondern die Aussaat auch überwachen. So können sie dank ausgefeilter Sensorik messen, welche Pflanze welche Nährstoffe benötigt und sie gezielt mit Wasser und Dünger versorgen. Da jeder Roboter mit anderem Saatgut bestückt werden kann ist es außerdem möglich, Mischsaaten auf den Feldern zu verteilen. Fällt ein Roboter aus, übernehmen die anderen automatisch seine Aufgaben mit, so dass die Arbeit trotzdem zuverlässig erledigt wird.

Für so viel Leistung gab es eine Medaille

Aufgrund des geringen Gewichts von gerade einmal 50 Kilo können die Roboter unkompliziert selbst auf schwierigem Gelände agieren. Außerdem ist ihre Arbeit sehr geräuscharm und sie verbrauchen keinerlei Benzin oder Diesel. Das macht sie umweltbewusst und lässt Einsatzzeiten flexibel zu. Theoretisch kann ein Schwarm 24 Stunden an 7 Tagen pro Woche arbeiten. Die Steuerung läuft über eine App. Updates erfolgen ebenfalls automatisch über das System. Erste Anfragen aus Afrika, Australien, der Schweiz und vielen anderen Ländern liegen bereits vor. Die Entwicklung hat schon jetzt so hohe Wellen geschlagen, dass das System sogar die Agritechnica Silbermedaille von der DLG verliehen bekommen hat. Mit solchen Roboterschwärmen ließe sich die Feldarbeit nämlich insgesamt revolutionieren, die Umwelt schützen und die Erträge steigern.

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Unkrautvernichtung via Laser

Unkraut sorgt bei jedem Landwirt für Verärgerung. Häufig kommen dann chemische Mittel zur Bekämpfung zum Einsatz. Um diese außerordentliche Umweltbelastung zu reduzieren, entwickeln Forscher derzeit eine Möglichkeit, das Unkraut mit Hilfe von Laserstrahlen zu vernichten.

Unkrautbekämpfung erfolgt leider noch nicht immer im Sinne der Umwelt. Wer auf chemische Unkrautvernichter setzt, fügt ihr einen immensen Schaden zu. Obwohl immer mehr Landwirte auch ökologische Mittel einsetzen, könnten Laserstrahlen zur Unkrautvernichtung eine hervorragende Alternative bieten.

Reduzierung von chemischem Pflanzenschutz

Verschiedene Laser-Forscher des ganzen Landes haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein Verfahren zu entwickeln, das mit Hilfe optischer Methoden Unkrautpflanzen erkennt und diese anschließend mit dem Laser entfernt. Dabei erhalten sie Unterstützung von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Im Rahmen des Projektes „NUBELA“ stellt die Stiftung rund 315.000 Euro zur Verfügung. Großes Ziel ist der weitgehende Verzicht auf chemische Unkrautvernichter, die oft sogar bestimmte Resistenzen zur Folge haben. Durch die Laser-Technologie würden sich diese nicht bilden können. Herbizide würden der Vergangenheit angehören und damit die Umwelt deutlich weniger belasten.

Großer Vorteil der Laser-basierten Unkrautvernichtung ist die Effizienz. Schnell und präzise funktioniert die Bekämpfung per Laser. Dank der außerordentlichen Präzision würden Nutzpflanzen und Tiere nicht beeinträchtigt. Im Rahmen des Projektes wird derzeit an der Konstruktion eines Demonstrators gearbeitet, der anschließend auf verschiedenen Anbauflächen eingesetzt wird. So erfolgt ein umfassender Testlauf, der die Praxistauglichkeit der Methode belegen soll. Auf diese Weise werden Erkenntnisse gewonnen, um ein Gerät zu entwickeln, das langfristig auf den Feldern der Landwirte eingesetzt werden kann. Es würde ein großer Effekt hinsichtlich der Umweltentlastung einsetzen, denn Herbizide kämen nicht mehr zum Einsatz und Ressourcen könnten deutlich effizienter genutzt werden.

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Trockenheitsresistente Nutzpflanzen gefordert

Angesichts der wiederkehrenden Dürreperioden und der damit einhergehenden Ernteknappheit fordern Bauern schon seit Jahren die Zulassung sogenannter Evolutionsramschen, also genetisch vielfach gekreuzter Nutzpflanzen. Doch noch fehlen entsprechende EU-Verordnungen.

Neben Stürmen und Regenwetterperioden werden die Sommer immer trockener. Das hat zur Folge, dass die Bauern immer weniger Ernte einfahren können, weil die Nutzpflanzen durch die Wasserknappheit weniger Ertrag abwerfen. Viele verdörren einfach komplett und damit gehen ganze Felder zugrunde. Neben den hohen finanziellen Ausfällen für die Landwirte gibt es natürlich auch Folgen für die Bevölkerung, die Gemüse und Getreide ja zur Ernährung brauchen. Schon seit Jahren gibt es deshalb Versuche, unterschiedliche Nutzpflanzen zu kreuzen, um sie genetisch so zu verändern, dass sie resistenter gegenüber Dürre und Schädlingen werden. Das würde die Erträge steigern und einem Nahrungsmangel für Mensch und Tier entgegensteuern. Das Problem dabei ist, dass derart gekreuzte Pflanzen von der EU nicht zugelassen sind. Deshalb fordern Landwirte schon lange eine Änderung des Gesetzes.

Ein Umdenken muss stattfinden

Evolutionsramsche nennen Bauern Pflanzen, die gentechnisch verändert sind. Ein anderes Wort dafür ist „Population“. Dabei kreuzen Landwirte hiesige Sorten wie Hafer und Weizen mit ähnlichen Sorten aus anderen Ländern, in denen lange Dürreperioden normal sind. Die Pflanzen lernen dadurch, widerstandsfähiger zu werden und der Dürre zu trotzen. Vielliniensorten sind gefragt unter Landwirten, sie dürfen aber offiziell nicht angebaut werden. Das verbietet der Europäische Gerichtshof. Ein fatales Urteil, denn dadurch schrumpfen die Erträge weiter und eine andere Lösung gibt es nicht. Deshalb laufen die Landwirte Sturm gegen dieses Verbot. Die Pflanzen seien schließlich genauso nützlich und nahrhaft, sie können nur einfach besser mit den wandelnden Klimabedingungen fertig werden. Und das sei wichtig, um künftige Generationen ernähren zu können. Schließlich sehen Klimaforscher auch für die Zukunft immer mehr trockene Sommer und immer weniger Regen voraus.

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Drohnen sind nützliche Helfer in der Landwirtschaft

Heute benutzen Landwirte für ihre Arbeit auf dem Feld nicht nur Traktoren und Mähdrescher, es kommen auch modernste Drohnen zum Einsatz. Und sie haben vielerlei Nutzen. Sie können nicht nur Rehkitze orten, sie können sogar Düngemittel abwerfen und den Pflanzenbestand kontrollieren. Gründe, warum die Nachfrage nach diesen neuen Superhelfern stetig steigt.

Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom im Auftrag des Bauernverbands nutzte im Jahr 2018 bereits jeder zehnte Bauer für seine Arbeit auf dem Feld Drohnen. Heute dürfte sich diese Zahl noch einmal deutlich nach oben korrigiert haben. Und das hat viele Gründe, denn Drohnen sind nicht nur dafür da, schöne Panoramabilder zu knipsen und Filme zu drehen. Sie können Bildanalysen durchführen, Tiere oder Menschen orten und sie können sogar Düngen und Insektenhelfer aussetzen, um auf natürliche Art und Weise den Schädlingen zu Leibe zu rücken. Deshalb ist es kein Wunder, dass Landwirte sich heute gezielt mit Hochleistungsdrohnen ausstatten, denn dadurch erleichtern sie sich ihre tägliche Arbeit auf den Feldern enorm. Wer morgens einmal seine Felder abfliegt, der benötigt für den Check der Pflanzen nur wenige Minuten, statt einer bis zwei Stunden mit dem Traktor.

Ein Einsatz, der Früchte trägt

Sind Pflanzen im Stress, weil ihnen Wasser oder Düngemittel fehlen, so erkennt das die Drohne und meldet den Bedarf an den Landwirt weiter. Der kann dann entweder gießen oder Düngemittel verteilen. Letzteres funktioniert ebenfalls über eine Drohne. Sie schafft den Transport von bis zu 16 Litern Düngemitteln in nur einem Flug. Außerdem kann sie das Mittel durch ihre hohe Lage viel besser und schneller verteilen, als dies vom Boden aus möglich wäre. Ob es was genützt hat, das erfährt der Bauer dann ebenfalls von den aktuellen Drohnenbildern der kommenden Tage. Das Aufspüren von Rehkitzen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe. Jahr für Jahr sterben viele von ihnen, weil sie im dichten Gras versteckt hocken aus Angst vor den Traktoren. Wer sie vorher dank Drohne entdeckt, rettet wertvolle Leben. Und das sind nur einige der vielen Aufgaben, die dem Landwirt seine Arbeit einfacher machen.

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Disteln als Basis für ein natürliches Pestizid

Giftige Pestizide könnten schon bald verschwinden und durch ein natürliches Pflanzenschutzmittel ersetzt werden. Ein italienisches Unternehmen hat ein biologisches Herbizid aus Disteln hergestellt und könnte damit den Markt neu gestalten.

Um Unkraut zu bekämpfen, setzen viele Landwirte noch immer auf giftige Pestizide. Diese könnten schon bald vom Markt verschwinden. Denn in Italien ist es gelungen, ein biologisches Herbizid herzustellen, das sich hochwirksam zeigt.

Umweltfreundliches Pflanzenschutzmittel durch Zufall entstanden

Immer wieder geraten giftige Pestizide in die Schlagzeilen. Sie finden noch immer bei vielen Landwirten Verwendung. Ein italienisches Unternehmen hat eher zufällig ein biologisches Herbizid entwickelt, das die giftigen Pestizide wie Glyphosat schon bald verbannen könnte. Es besteht zum größten Teil aus Disteln und hat sich bereits als hochwirksam erwiesen.

Die Chemikerin Catia Bastioni arbeitet mit dem Unternehmen Novamont an der Herstellung von Biokunststoffen und Biochemikalien. Bei der Produktion von Distelöl entsteht ein Nebenprodukt, das sich als überaus wirksam in der Unkrautvernichtung erwiesen hat. Dabei handelt es sich um Pelargonsäure, die in weiteren Verarbeitungsschritten zu einem biologischen Pestizid gemacht wird. Das Team um Catia Bastioni sieht in diesem biologischen Pflanzenschutzmittel enormes Potenzial. Das Unternehmen baut inzwischen auf 1.000 Hektar Land ausschließlich Disteln an, um ihr Herbizid zu produzieren. Dabei profitiert das Unternehmen von der Anspruchslosigkeit dieser überaus robusten, mehrjährigen Pflanze.

Das biologische Pestizid soll systemisch wirken, was überaus vorteilhaft ist. Denn es trocknet ausschließlich die Unkrautblätter aus, ohne dabei in die Pflanze einzudringen. Hinzu kommt die Tatsache, dass es keinerlei Rückstände im Boden hinterlässt und vollständig biologisch abgebaut werden kann.

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