Unabhängig Energie produzieren und sparen

Immer mehr Landwirte entscheiden sich bewusst dafür, unabhängige Wege zu beschreiten. Sie bewirtschaften ihre Höfe als Selbstversorger und versuchen, auch den eigenen Energieverbrauch durch selbst produzierte Energie zu decken.

Die erneuerbaren Energien sind im ländlichen Raum längst auf dem Vormarsch. Viele Landwirte streben danach, energieautark zu arbeiten und zu leben. Sie setzen auf eine unabhängige Energieproduktion, die sie mit Hilfe unterschiedlicher Methoden umsetzen.

Energie-Autarkes Leben in der Landwirtschaft immer günstiger

Die stetige Weiterentwicklung der Methoden zur Gewinnung und Speicherung erneuerbarer Energien lässt den Wunsch nach einem energieautarken Bauernhof in greifbare Nähe rücken. Die Technologien werden günstiger und effizienter, sodass viele Landwirte nach und nach unterschiedliche Bereiche ihrer Höfe umgestalten. Dabei spielt auch das mögliche Sparpotenzial eine nicht unerhebliche Rolle.
Die Zahlen sprechen hierbei eine sehr deutliche Sprache. Photovoltaik zur Energiegewinnung einzusetzen, war noch bis vor kurzem sehr teuer. Allein in diesem Bereich sind die Kosten in den letzten Jahren um etwa 80 Prozent gesunken. Wer also seinen Hof mit selbst gewonnener Sonnenenergie versorgt, spart im Vergleich zum Stromzukauf etwa die Hälfte der Kosten.

Intelligente Kombination unterschiedlicher Technologien als große Herausforderung

Da sich die Technologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien kontinuierlich weiterentwickeln, gilt es, die idealen Kombinationen verschiedener Systeme für den eigenen Hof zu finden. Landwirte können ihren Wunsch nach einer energieautarken Landwirtschaft inzwischen immer kostengünstiger und effizienter umsetzen.
Hinzu kommt die ständig wachsende Digitalisierung in allen Bereichen. Die Ausschöpfung aller Möglichkeiten kann zu einer sehr erfolgreichen Umsetzung des individuellen, umweltfreundlichen Konzepts beitragen. Vor allem die Reduzierung der Stromkosten ist ein großer Anreiz für die landwirtschaftlichen Betriebe. Denn das Sparpotenzial in diesem Bereich ist enorm, wie die oben genannten Zahlen belegen.
Hier lohnt es sich, eine fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen. Viele Investitionen können durch staatliche Fördermittel oder Unterstützung der einzelnen Länder getragen oder deutlich attraktiver werden. Dadurch wird die Umstellung des Landwirtschaftsbetriebes noch günstiger für die Landwirte und gleichzeitig einfacher umzusetzen.

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Geld durch Gülle: Verkauf und Handel von Tierfrikalien

Das Geschäft mit dem Dreck klingt zunächst ungewöhnlich und doch ist es absolut profitabel. Fäkalien sind nämlich weit mehr als nur Abfall, der beseitigt gehört. Gülle kann nämlich Energie erzeugen und eignet sich zudem als Düngemittel.

Was in den Niederlanden beginnt, soll schon bald die ganze Welt erobern. Dort nutzt das Unternehmen Delfter die „De Verspillingsfabriek“ (zu Deutsch „Die Verschwendungsfabrik“) um aus Exkrementen Düngemittel und Fäkalien herzustellen. Die Besonderheit daran: Hier kommen auch menschliche Fäkalien in die Verwertung.

Gülle: Wertvoller Sondermüll

Den Kernpunkt des Unternehmens bildet eine eigens entwickelte Methode, um Treibstoffe aus den Exkrementen zu extrahieren. Dies sind organische Stoffe, die als Rohstoffe für andere Produkte dienen können. Der Prozess beginnt mit der Entwässerung von menschlichem Kot, der dann fermentiert wird, um wertvolle Substanzen zu gewinnen. Diese Substanzen können für die Produktion von Biogas und Düngemitteln verwendet werden. Die Vorgehensweise ist sehr ökologisch, da durch die Verwertung menschlicher Fäkalien wertvolle Ressourcen zurückgewonnen werden können und sich damit die Umweltbelastung deutlich reduziert. Abwasser sinnvoll zu verwerten ist ein neuer Ansatz, mit vorhandem Material etwas auf die Beine zu stellen. Zumal Abwasser als problematisch gilt und sehr aufwendig aufbereitet werden muss.

An der Güllebörse steigt die Nachfrage

Derweil bleibt den Landwirten hierzulande der Kontakt zur Güllebörse. Hierbei handelt es sich tatsächlich um eine Art Marktplatz, an der online sowohl tierische Excremente angeboten und natürlich auch welche käuflich erworben werden können. Mit schwankendem Tagespreis! Der richtet sich nach vorhandenem Angebot, Qualiät und Lieferweg. Eine praktische und lukrative Möglichkeit für beide Seiten, denn als Düngemittel ist Gülle heiß begehrt. Nicht jeder landwirtschaftliche Betrieb stellt ausreichend eigene Gülle her, deshalb kaufen Bauern diese auf. Gülle kommt auch nicht immer im Rohzustand am Verwendungsort an, sondern wird verdünnt, um sie spritzfähiger zu machen. Das erleichtert die Verteilung auf dem Feld. Hier setzt die Börse an, um Händler und Käufer schnell zusammenzubringen. Ein Markt mit hohem Potenzial und steigender Nachfrage!

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