Pestizid-freie Landwirtschaft

Pestizid-freie Landwirtschaft ist ein bedeutender Ansatz, um die Umwelt zu schützen, die Artenvielfalt zu fördern und eine nachhaltigere Lebensmittelerzeugung zu gewährleisten. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel hat zahlreiche Vorteile für Ökosysteme, Böden und Wasserressourcen, birgt jedoch auch Herausforderungen für Landwirte, die neue Methoden anwenden müssen, um Erträge zu sichern.

Pestizide werden traditionell eingesetzt, um Pflanzen vor Schädlingen, Krankheiten und Unkraut zu schützen. Doch ihr Einsatz hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Pestizide können ins Grundwasser gelangen, die Qualität der Böden beeinträchtigen und nicht zielgerichtet auch nützliche Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge schädigen. Dies gefährdet die Artenvielfalt, da viele Organismen in der Nahrungskette betroffen sind. Langfristig kann dies auch die Ernteerträge beeinflussen, da Bestäuber wie Bienen eine zentrale Rolle in der Landwirtschaft spielen.

Für gesunde Erträge

Eine pestizid-freie Landwirtschaft setzt auf alternative Methoden, um Pflanzen zu schützen und gesunde Erträge zu sichern. Dazu gehören Fruchtwechsel, Mischkulturen und der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern zur natürlichen Schädlingsbekämpfung. Auch mechanische Unkrautbekämpfung oder der Einsatz von biologischen Präparaten, die keine schädlichen Rückstände hinterlassen, sind wichtige Maßnahmen. Zudem spielt die Bodenpflege eine zentrale Rolle. Ein gesunder Boden mit hoher Biodiversität ist widerstandsfähiger gegen Krankheiten und liefert den Pflanzen die nötigen Nährstoffe.

Die Nabu hilft bei der Verwirklichung

Die Umstellung auf pestizid-freie Landwirtschaft erfordert ein Umdenken und Know-how. Für Landwirte können die Anfangsjahre herausfordernd sein, da sie sich an neue Methoden anpassen und möglicherweise kurzfristig niedrigere Erträge akzeptieren müssen. Unterstützungsprogramme und Fördermittel können hier helfen, den Übergang zu erleichtern. Pestizidfreie Landwirtschaft trägt nicht nur zum Naturschutz bei, sondern bietet auch wirtschaftliche Chancen. Immer mehr Verbraucher bevorzugen Lebensmittel, die ohne den Einsatz von Chemikalien produziert wurden. Die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten zeigt, dass eine pestizidfreie Produktion nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sein kann. Damit ist die pestizidfreie Landwirtschaft ein Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. Sie schützt die Umwelt, bewahrt die Artenvielfalt und trägt dazu bei, eine gesunde Basis für zukünftige Generationen zu schaffen.

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Permakultur in der Landwirtschaft

Mit zunehmenden klimatischen Veränderungen müssen auch die Anbaumethoden in der Landwirtschaft neu gedacht werden. Eine Möglichkeit, den veränderten Witterungsbedingungen zu trotzen, könnte die Umsetzung von Permakultur sein.

Landwirtschaft ist ein Terrain, das vor neue Herausforderungen gestellt wird. Anbauvoraussetzungen verändern sich, klimatische Bedingungen ebenfalls. Dies erfordert ein Umdenken und kreative Lösungsansätze, mit denen der landwirtschaftliche Betrieb rentabel gestaltet werden kann.

Permakultur: Anbauen auf umweltfreundliche Weise

Das Konzept der Permakultur gibt es bereits seit den 1970er Jahren. Damals arbeiteten zwei Australier daran, ein Konzept zu entwickeln, das funktionierende Ökosysteme nachahmt. Oberstes Ziel war es, die Landnutzung so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Um dies zu erreichen, führten die Beiden umfangreiche Beobachtungen durch. Als Ergebnis ihrer Arbeit entstand ein lückenloses Konzept, das sich auch in der heutigen Landwirtschaft umsetzen lässt.
Grundgedanke ist die Aufrechterhaltung des natürlichen Nährstoffkreislaufs. Dabei werden einfache Methoden eingesetzt, wie Mulchen und Verwendung von Kompost. Um in der Landwirtschaft mit Permakultur zu arbeiten, muss auch die Rentabilität genauer betrachtet werden. Dazu sollte anfangs eine umfangreiche Ist-Analyse vorgenommen werden, bei der die vorhandenen Anbauflächen genau betrachtet werden. Die Bodenverhältnisse, die Größe und Lage der Flächen spielen für die Planung von Permakultur eine wichtige Rolle.

Pflanzen mit gegenseitigem Nutzen

Bei der Wahl der Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass sich die unterschiedlichen Kulturen gegenseitig unterstützen können. So könnten beispielsweise niedrig wachsende Pflanzen gewählt werden, die von höher wachsenden umsäumt werden. Auf diese Weise werden die heißen Monate des Jahres nicht so belastend für die kleineren Pflanzen. Die höher wachsenden Pflanzen spenden Schatten und sorgen dafür, dass nicht zu viel Gießwasser verdunstet. Was sich im Kleingarten problemlos umsetzen lässt, ist auch in der Landwirtschaft möglich. Hier werden die Flächen in bestimmte Zonen aufgeteilt. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Art Streifenmodell. Die Anbaustreifen müssen so breit sein, dass die landwirtschaftlichen Fahrzeuge darauf arbeiten können. Sie werden beispielsweise von Büschen und Bäumen begrenzt.
Permakultur setzt auf Vorhandenes. So wird das Saatgut meist auch aus eigenem Anbau gewonnen. Die Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufs steht auch in der Landwirtschaft bei der Umsetzung von Permakultur im Mittelpunkt. Einer Studie von Dario Principi zufolge, scheint Permakultur in der Landwirtschaft durchaus rentabel zu funktionieren.

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Solidarische Landwirtschaft – Gemeinsam Kosten stemmen

Solidarische Landwirtschaft (Solawi) ist ein Konzept, das eine nachhaltige und gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft fördert. In einer Zeit, in der industrielle Landwirtschaft und globale Märkte dominieren, bietet die Solidarische Landwirtschaft eine Alternative, die auf Kooperation, Regionalität und ökologische Nachhaltigkeit setzt.

Die Idee dahinter ist einfach: Verbraucher und Landwirte schließen sich zusammen, um gemeinsam die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln zu organisieren. Das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft beruht auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Verbrauchern. Die Mitglieder einer Solawi-Gemeinschaft finanzieren die landwirtschaftliche Produktion im Voraus, indem sie feste Beiträge zahlen. Im Gegenzug erhalten sie regelmäßig frische, saisonale Produkte direkt vom Hof. Diese enge Verbindung ermöglicht es, die Lebensmittelversorgung unabhängig von Marktpreisschwankungen zu gestalten und die Risiken der Landwirtschaft gemeinsam zu tragen. Wenn zum Beispiel eine Ernte aufgrund von Wetterbedingungen schlechter ausfällt, wird der Verlust solidarisch von allen Mitgliedern getragen.

Ökologie nachbarschaftlich gedacht

Ein weiterer zentraler Aspekt der Solidarischen Landwirtschaft ist der ökologische Anbau. Solawi-Höfe setzen häufig auf biologische oder biodynamische Anbaumethoden, die den Boden schonen und die Artenvielfalt fördern. Chemische Düngemittel und Pestizide werden in der Regel vermieden, was sowohl der Umwelt als auch den Konsumenten zugutekommt.
Darüber hinaus fördert die Solidarische Landwirtschaft den bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Da die Mitglieder direkt in den Produktionsprozess eingebunden sind, entsteht ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Freuden der Landwirtschaft. Dies führt oft zu einer wertschätzenderen Haltung gegenüber Lebensmitteln und einer bewussteren Ernährung.

Fair und gut vernetzt wirtschaften

Die Solidarische Landwirtschaft hat in den letzten Jahren in Deutschland und vielen anderen Ländern an Bedeutung gewonnen. Sie steht für ein Modell, das sich gegen die Entfremdung von Produzenten und Konsumenten stellt und eine lokale, faire und nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Landwirtschaft bietet. Solawi ist nicht nur ein Konzept zur Sicherung der Lebensmittelerzeugung, sondern auch ein Schritt hin zu einer sozial gerechteren und ökologisch verträglicheren Zukunft.

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Agroforstwirtschaft – was ist das?

In Zeiten des Klimawandels ist es wichtiger denn je, alternative Methoden für die Landwirtschaft zu nutzen und neue Wege zu beschreiten. Es gilt, optimale Bedingungen zu schaffen, auch wenn länger anhaltende Trockenperioden drohen.

Die Landwirtschaft steht vor einer großen Herausforderung. Sie muss hohe Erträge liefern, trotz stetig schlechter werdenden Wachstumsbedingungen. Mit Hilfe von Agroforstwirtschaft könnte dies gelingen.

Optimale Bedingungen durch veränderte Bepflanzung

Der Klimawandel ist mittlerweile allgegenwärtig. Trockene, heiße Sommer oder extreme Regenfälle machen es den Landwirten schwer, gleichbleibend hohe Erträge zu erzielen. Agroforstwirtschaft könnte zukünftig eine sehr wichtige Rolle bei Ackerbau und Viehzucht spielen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Baum- und Feldbepflanzung. Diese Kombination wird so gestaltet, dass die Pflanzen voneinander profitieren und gemeinsam den klimatischen Veränderungen trotzen können.

Eine typische Agroforstfläche ist häufig so gestaltet, dass ein Ackerstreifen von zwei Baumstreifen gesäumt wird. Das funktioniert mit breiteren Getreideflächen ebenso wie mit schmaleren Gemüsebeeten. Auf diese Weise können sich beide Pflanzarten gegenseitig unterstützen. Durch die Schatten spendenden Bäume verdunstet weniger Wasser auf den Feldern, sodass auch länger anhaltende Trockenheit kaum Schaden verursacht.

Auch für Viehzucht interessant

Die Agroforstwirtschaft eröffnet auch Viehzuchtbetrieben interessante Möglichkeiten. So könnten Ackerflächen von Baumstreifen umgeben sein. Dadurch wäre das Vieh vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt und hätte immer ein schattiges Plätzchen auf der Weide.
Kombinationsmöglichkeiten gibt es viele. Für die Baumbepflanzung eignen sich Walnussbäume oder Obstbäume sehr gut. Aber auch schnell wachsende Pappeln könnten dafür gewählt werden.
Neben der Konservierung von Feuchtigkeit trägt die Agroforstwirtschaft aber auch zum Schutze vor Erosion bei. Denn die Bäume verhindern, dass die fruchtbaren Böden durch Winde abgetragen werden. Hinzu kommen zahlreiche weitere Vorteile. Die Bäume und Sträucher speichern nicht unbeträchtliche Mengen an CO2 und sorgen außerdem dafür, dass weniger Schadstoffe ins Grundwasser gelangen. Für die Landwirte bietet die Agroforstwirtschaft die Möglichkeit, die eigene Produktpalette zu erweitern.
Bislang schrecken die etwas höheren Kosten und der höhere Arbeitsaufwand einige Landwirte von der Umstellung ab. Aber langfristig wird die Agroforstwirtschaft sicherlich kaum zu umgehen sein.
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Hanfanbau als Alternative für die Landwirtschaft?

Was schon vor vielen Jahren hierzulande angebaut wurde, könnte demnächst eine kleine Renaissance erfahren. Der ökologische Hanfanbau scheint eine Zukunft in der Landwirtschaft zu haben.

Noch bis vor wenigen Jahren war der Hanfanbau hierzulande verboten. Inzwischen entscheiden sich aber einige Landwirte ganz bewusst dafür, Hanf ökologisch anzubauen. Verschiedene Gründe sprechen dafür.

Steigende Nachfrage nach Hanfprodukten

Hanf galt hierzulande schon vor Jahrhunderten als bedeutende Kulturpflanze. Doch die berauschende Wirkung von Cannabis sativa führte dazu, dass der Anbau über Jahre hinweg verboten wurde. Inzwischen ist der Anbau von Nutzhanf wieder erlaubt. Allerdings müssen sehr strenge Auflagen befolgt werden. Ein besonders wichtiges Kriterium ist der THC-Gehalt, der die 0,2 Prozent nicht übersteigen darf.

Noch immer ist der Hanfanbau eine echte Nische, was kaum vorstellbar scheint. Denn die anspruchslose Pflanze bringt alle Voraussetzungen mit, umweltfreundlich angebaut zu werden. Dies belegen auch die Zahlen. Bislang werden etwa 3.600 Hektar Nutzfläche für den Hanfanbau genutzt. Davon werden etwa 50 Prozent ökologisch bewirtschaftet. Obwohl die Anbaufläche sehr klein im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen ist, zeigen die Zahlen, dass sich der ökologische Anbau lohnt.

Das Umweltbewusstsein der Konsumenten ist deutlich gestiegen. Sie setzen auf hochwertige und gleichzeitig auch höherpreisige Produkte, wenn diese aus Bio-Anbau stammen. Da die Pflanze selbst sehr anspruchslos und widerstandsfähig ist, bietet sich der ökologische Anbau geradezu an. Sie trotzt Unkraut und Schädlingen und wird nur selten von Krankheiten befallen. Auch trockene Sommer belasten die Pflanze weniger als andere. Denn dank der tiefreichenden Pfahlwurzel gelingt es ihr, das benötigte Wasser auch aus tieferen Schichten zu ziehen. Hinzu kommt die Tatsache, dass sie sich nahezu vollständig verwerten lässt. Von Lebensmitteln über Klamotten bis hin zu als wichtiger Bestandteil für die Herstellung anderer Güter, sind hier mit Hanf keine Grenzen gesetzt. Es bringt extrem viele Vorteile mit sich.

Wer mit dem Gedanken spielt, zukünftig Nutzhanf anzubauen, sollte sich vorab gründlich über die rechtlichen Vorgaben informieren. Auch die Absatzmöglichkeiten sollten im Vorfeld genau überprüft werden. Vor allem aber zeigt auch der Schritt der Legalisierung zum Konsum von Hanf eine große Chance für die Landwirtschaft.

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Steht die konventionelle Landwirtschaft vor dem Aus?

Nachweislich erwirtschaften Bio-Landwirtschaftsbetriebe höhere Erträge als konventionelle Landwirtschaftsbetriebe. War es das also für die konventionelle Landwirtschaft oder gibt es noch einen anderen Weg?

Laut Plänen der Bundesregierung soll die Fläche für ökologische Landwirtschaft in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Und die Zahlen geben ihr Recht, denn tatsächlich haben ökologisch geführte Landwirtschaftsbetriebe in Sachen Verdienst die Nase vorn. Wie sich das genau in Zahlen ausdrückt, das hat für das Wirtschaftsjahr 2018/2019 das Thünen-Netzwerk festgehalten. Demnach konnten die Betriebe ein durchschnittliches Einkommen in Höhe von 37.447 Euro erwirtschaften. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr zwar einem Rückgang um 6 Prozent. Allerdings ist der Ertrag immer noch höher als der der konventionell geführten Landwirtschaftsbetriebe. Die konnten sich demnach nur über ein Einkommen von 27.453 Euro freuen. Jeweils bezogen auf den reinen Gewinn. Das macht ein Minus von satten 17 Prozent aus gegenüber des Vorjahres. Der Grund ist bei dieser Erhebung wohl hauptsächlich in dem ertragsarmen Sommer zu finden, in dem die Hitze große Teile der Ernte zerstört hat. Trotzdem geben die Zahlen zu denken, denn in den Segmenten gibt es erhebliche Gewinnunterschiede. Sehr zum Nachteil der konventionellen Betriebe.

Bleiben konventionell geführte Betriebe trotzdem krisensicher?

Da stellt sich die Frage, ob es sich für diese Betriebe lohnt, hin zur ökologischen Landwirtschaft umzustellen? Das lässt sich nicht eindeutig beantworten, denn so eine Umstellung kostet ebenfalls viel Geld. Helfen würde es schon, wenn bei der nächsten Ernte das Wetter mitspielt und die Preise für Milch nicht weiter in den Keller fallen. Auch die steigenden Kosten für Futtermittel sind für viele Betriebe nur noch schwer zu schultern. Es bleibt deshalb abzuwarten, wie sich die Zahlen in den kommenden Jahren entwickeln werden. Schon jetzt steht fest, dass sich wohl nicht alle Landwirtschaftsbetriebe von der Krise erholen. Vor allem deshalb nicht, weil durch Corona schon die nächste Krise mitten in der Tür steht.

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So funktioniert Finanzierung in der Landwirtschaft heute

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe sind darauf angewiesen, Formen der Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Dabei wächst das Interesse an Alternativen zu den herkömmlichen Finanzierungsmodellen.

Wer einen landwirtschaftlichen Betrieb sein Eigen nennt, weiß genau, wie schwer es sein kann, ausreichende Reserven zu erwirtschaften. Oft kommen die Landwirte nicht umhin, bei ihren Banken eine Finanzierung zu beantragen, speziell dann, wenn es um Expansion oder Investitionen geht. Dabei gibt es einige interessante Alternativen zum Bankkredit.

Unterstützung für Landwirte

Das Online-Portal biofinanz.info hat es sich zur Aufgabe gemacht, Landwirte über alternative Möglichkeiten zur Finanzierung zu informieren. Die Benutzung der Plattform ist kinderleicht. Der Landwirt gibt seine Wünsche so genau wie möglich ein und erhält einige Vorschläge von interessanten Methoden, mit denen er seine Vorstellungen umsetzen könnte. Es wird differenziert zwischen langfristigen und kurzfristigen Finanzierungsformen. Außerdem spielt natürlich die Höhe des benötigten Darlehens eine wichtige Rolle. Es werden mehrere Finanzierungsformen vorgestellt, die mit all ihren Stärken und Schwächen genau analysiert werden. Selbstverständlich ersetzt das Online-Portal eine professionelle Finanzberatung kaum, liefert aber jede Menge Input und tolle Ideen, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

So kann eine besondere Art der Finanzierung mit Hilfe von Tierleasing umgesetzt werden. Allerdings hilft diese Form nur kleineren Betrieben weiter, die nicht innerhalb von kurzer Zeit auf einen größeren Betrag angewiesen sind. Die Bildung von Genossenschaften oder Aktiengesellschaften wird schon seit vielen Jahren als Form der Finanzierung genutzt. Hierbei werden finanzkräftige Partner gesucht, die dem Betrieb durch Investitionen unter die Arme greifen, dafür aber an den Gewinnen beteiligt werden. Eine ganz andere Möglichkeit ist das Crowdfunding. Auf einer eigens dafür vorgesehenen Plattform können die Landwirte ihr Projekt vorstellen und Interessierte gewinnen, die sich mit kleinen Beträgen an dessen Umsetzung beteiligen. Dafür erhalten sie kleine Aufmerksamkeiten als Dankeschön.

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Wahltool „Agrar-O-Mat“ soll Landwirten bei der Europawahl helfen

Da am 26. Mai die Europawahl in Deutschland ansteht, hat die Redaktion von agrarheute ein Wahl-Tool speziell für Landwirte entwickelt, dass bei der Suche nach der passenden Partei behilflich sein soll. Mit Hilfe des Agrar-O-Mat soll herausgefunden werden, welche Partei am ehesten die eigenen agrarpolitischen Positionen vertritt.

Ähnlich wie der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung stellt der Agrar-O-Mat von agrarheute ein Online-Tool dar. Die spezielle Zielgruppe sind Landwirte, mit Blick auf die bevorstehende Europawahl am 26. Mai. Das Wahltool soll Landwirten dabei helfen, die einzelnen Positionen der Parteien zu verschiedenen agrarpolitischen Themen mit den eigenen abzugleichen. So kann schnell und einfach herausgefunden werden, welche Partei am ehesten zu einem passt.

Die Redaktion von agrarheute stellt dem Teilnehmer im Agrar-O-Mat 24 Thesen zur europäischen Agrarpolitik vor. Die Thesen wurden allen Parteien in Deutschland, die derzeit mehr als einen Sitz im Europaparlament besitzen, vorgelegt und ihre jeweilige Haltung dazu abgefragt. Zu den Parteien gehören CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke. Von der AfD liegen keine Antworten vor. Die einzelnen Thesen können dann mit „Stimme zu“, Stimme nicht zu“ oder „Neutral“ bewertet werden. Außerdem ist es für die Nutzer möglich, eine These doppelt zu gewichten oder auch zu überspringen.

Nach der Bewertung einer These wird diese mit den Positionen der Parteien abgeglichen. Bei einer Übereinstimmung der Antworten werden 2 Punkte an die Partei vergeben. Weicht die Antwort leicht ab, wird der Partei 1 Punkt gutgeschrieben. Sind die Antworten unterschiedlich oder hat die Partei eine Frage nicht beantwortet, werden der Partei keine Punkte gutgeschrieben. Eine übersprungene These wird vom Agrar-O-Mat nicht bewertet. Wurde eine These doppelt gewichtet, gibt es die doppelte Punktzahl für die Partei.

Beim Ergebnis handelt es sich nicht um eine Wahlempfehlung, sondern um ein Informationsangebot für Landwirte zur Europawahl 2019.

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Zweinutzungshühner verhindern Kükentöten

Etwa 50 Millionen männliche Küken werden Jahr für Jahr in Deutschland getötet. Um dem entgegenzuwirken, werden derzeit zwei unterschiedliche Ansätze heiß diskutiert. Mit sogenannten Zweinutzungshühnern soll das Kükentöten verhindert und gleichzeitig ein Mehrwert geschaffen werden.

Der Eierverbrauch liegt bei rund 230 Stück pro Jahr pro Kopf. Doch wer sich für die Herkunft der Eier interessiert, stößt unweigerlich auf den entsetzlichen Vorgang des Tötens von männlichen Küken. Zwei neue Methoden sollen dies zukünftig verhindern.

Frühzeitige Geschlechtsbestimmung zur Vorbeugung

Um dem Kükentöten entgegenzuwirken, werden auktuell zwei Methoden diskutiert. Eine davon ist die Geschlechtsbestimmung im befruchteten Ei. Die Methode soll seit Anfang November so weit entwickelt sein, dass sie am Markt eingeführt werden könnte. So ließe sich das Geschlecht lange vor dem Schlüpfen erkennen. Dadurch könne dann gezielt entgegengewirkt werden.

Die Methode zur Bestimmung des Geschlechts noch im Ei war in Zusammenarbeit von Selggt und Rewe Group entwickelt worden.

Allerdings betrachtet Demeter dies als vorgezogenes Kükentöten und distanziert sich deutlich von dieser Methode.

Demeter setzt auf Zweinutzungshühner

Auch Demeter bietet eine Lösung gegen das Kükentöten an. Diese ist zwar kostenintensiver, könnte aber schon bald vermehrt praktiziert werden. Dabei geht es um das sogenannte Zweinutzungshuhn. Dabei handelt es sich um Hühner, die sowohl zum Eierlegen als auch zur Fleischgewinnung dienen.

Zweinutzungshühner stellen die Produktionsbetriebe vor große Herausforderungen. Die Umstellung bringt hohe Kosten und eine enorme Zeitintensität mit sich, da die Zweinutzungshühner deutlich weniger Eier legen und länger brauchen, um genug Fleisch anzusetzen. Dadurch steigen die Unterhaltskosten, und auch die Fleischqualität verändert sich.

Verbraucher fragen bereits gezielt nach Eiern von Zweinutzungshühnern, haben aber bislang kaum Interesse an deren Fleisch. Hier muss ein generelles Umdenken erfolgen, um dem Kükentöten endgültig entgegenzuwirken.

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Wie ein Startup Kleinbauern ohne Internet hilft

Wer eine Frage hat, informiert sich in den meisten Fällen im Internet. Doch was tun diejenigen, denen dieser Luxus nicht zur Verfügung steht? Das Startup Wefarm hat sich diesem Problem gewidmet und eine interessante Lösung geschaffen.

Soziale Netzwerke, Google und das gesamte World Wide Web halten eine Fülle an nützlichen Informationen für ihre Nutzer bereit. Davon profitieren auch viele Landwirtschaftsbetriebe in den hochentwickelten Industrienationen. In anderen Regionen der Erde müssen die Bauern noch ohne diese Hilfe auskommen. Doch mit Hilfe von Wefarm werden auch sie Teil eines hilfreichen Netzwerkes.

Die Grundidee – ein Netzwerk ohne Internet

Die Gründer des Startups Wefarm wollen Bauern auf der ganzen Welt wertvolles Wissen zugänglich machen. Aus diesem Grunde entwickelten sie ein Netzwerk, das ohne Internet funktioniert. In den ärmeren Regionen der Erde ist Internet ein Luxus, den sich die Bauern nur selten leisten können. Dadurch entgeht ihnen eine wertvolle Wissensquelle, durch die sie ihre Ernteerträge deutlich steigern könnten. Sie können ausschließlich auf traditionelles Wissen zurückgreifen. Doch nicht immer bringt dieses die Lösung für ein Problem.

Schnelle Hilfe per SMS

Dank Wefarm haben die Bauern nun die Möglichkeit, mit Hilfe eines alten Handys per SMS Informationen zu ihren Problemen anzufordern. Sie senden eine SMS mit ihrer Frage und erhalten von anderen Bauern des Netzwerkes schnell eine Antwort. Dadurch profitieren sie gegenseitig von ihrem Wissen und werden zu einem Teil einer stetig wachsenden Gemeinschaft.

Dieser Service ist für die Bauern kostenlos.

Großes Projekt zur Unterstützung nachhaltiger Landwirtschaft

Das Startup Wefarm verfolgt mit seinem Netzwerk ein großes Ziel. Es will die nachhaltige Landwirtschaft fördern und damit seinen Teil dazu beitragen, dass auch die Kleinbauern der ärmsten Regionen der Erde ein stabiles Einkommen erzielen können.

Aktuell beteiligen sich rund 1,2 Millionen Kleinbauern an diesem Netzwerk und unterstützen sich gegenseitig. In Uganda und Kenia erfährt Wefarm eine durchweg positive Resonanz. Zukünftig soll der Dienst noch viele andere Regionen der Erde abdecken, sodass der Kleinbauer aus Peru vom Wissen seiner Kollegen in Afrika profitieren kann.

Wefarm hat mit seiner Idee bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, was das Potenzial dieses Startups auf eindrucksvolle Weise unterstreicht.

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