Eine neue Alternative zu Tierschlachtungen steht in den Schlachtlöchern: In-vitro Fleisch, das aus Tierstammzellen neues Muskelfleisch entstehen lässt. Bis das künstlich gezüchte Fleisch auf den Markt kommt, wird es aber vermutlich noch einige Jahre dauern.
Schon lange boomt der Markt der Fleischalternativen, oft weil sich der Mensch bewusst dazu entscheidet, kein Tier mehr leiden zu sehen. Aber auch aus Kostengründen. Nun öffnet sich der Markt für eine neue Variante, das sogenannte In-vitro Fleisch – auch clean meat genannt.
Keine Schlachtungen mehr durch In-vitro Fleisch
Es gibt ein Startup auf dem Markt, dass mit einer Idee in die Ställe einziehen will, die es Landwirten ermöglicht, statt ein Schwein zu töten, daraus einfach viele Schweine zu machen. Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Das Ziel soll es sein, aus den Stammzellen des Tieres neue Zellen zu züchten. Dabei wird dem Tier Gewebe entnommen, ohne es zu töten. Dazu soll eine algenbasierende Nährstofflösung genutzt werden, die aus den Stammzellen binnen weniger Wochen Muskelfleisch entstehen lassen kann. Und das in einem speziell dafür entworfenen Bioreaktor. Das soll dann mit möglichst wenig Personal passieren und verhindern, dass immer mehr Tiere qualvoll gezüchtet und umgebracht werden müssen.
Noch Jahre bis zur Marktreife
Bis das Ganze wirklich marktreif ist, müssen aber einige Hürden übersprungen werden. Damit dies gelingt, ist die Entwicklung auf einem rasanten Level angekommen. Man möchte damit schlussendlich neue Verbraucher ansprechen. Und zwar diejenigen, die gerne Fleisch essen und das nicht aufgeben wollen, aber dabei trotzdem ihr gutes Gewissen behalten möchten. Ob das In-vitro Fleisch dann letztendlich genauso schmeckt wie echtes Fleisch vom lebenden Tier, ist fraglich, aber wahrscheinlich. Rein wissenschaftlich betrachtet ist auch heute schon eine Lösung möglich. Ethisch vertretbar wäre diese höchstwahrscheinlich ebenso. Erledigt werden soll die komplette Züchtung in Containern oder ehemaligen Ställen, natürlich auf der Basis höchster Hygienestandards.
Lebensmittelindustrie steht schon in den Startlöchern
Das Startup Krüger selbst versteht sich als Gegenentwurf zu der herkömmlichen Stallhaltung von Tieren und möchte eine echte Alternative zu den zahlreichen Fleischersatzprodukten sein, die den Markt überschwemmen und den Unternehmen Millionengewinne in die Taschen spülen. Die Lebensmittelindustrie hat ihr Interesse bereits bekundet. Nun liegt es an den Entwicklern, selbst, die Forschung voranzutreiben und vor allem die notwendigen Genehmigungen einzuholen. Ein langwieriger Prozess.
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