Lämmchen aus dem Plastikbeutel?

US-Forscher haben erstmals eine spezielle Form der künstlichen Gebärmutter an Lämmern getestet und konnten diese darüber tatsächlich versorgen und aufpäppeln. Doch es gab auch Komplikationen…

Die Nabelschnur verbunden mit einer Maschine, welche regelmäßig Sauerstoff und lebenswichtige Nährstoffe zuführt. Der Leib eingepackt in einen Plastiksack, so werden Lämmchen neuerdings auf den Start ins Leben vorbereitet. Es klingt wie Science Fiction, was die amerikanischen Forscher dort auf den Namen Biobag tauften.

Den Beutel tauften die Forscher Biobag.

Für den Versuch entbanden sie die Lämmer nach 105 bis etwa 120 Tagen per Kaiserschnitt aus dem Leib ihrer Mütter. Dann schlossen sie sie sofort mit der Nabelschnur an die künstliche Versorgung an und legten sie in den flüssigkeitsgefüllten Beutel.

Der Beutel selbst stellte die Gebärmutter dar mit einer fötalen Lösung, die regelmäßig ausgetauscht wurde. Das Blut der Lämmer ging dann über die Nabelschnur zur künstlichen Plazenta, die die Versorgung übernahm. Die funktionierte nicht mit einer Pumpe, sondern durch ein spezielles patentiertes System, welches die Entwickler „extrakorporales Lebenserhaltungssystem“ tauften. Durch den geringen Druck liefen die Lämmer so nicht Gefahr, dass ihr Herz dem sonst üblichen Pumpdruck nicht standhält.

Knapp 4 Wochen verblieben die Lämmer in den Beuteln, in denen sie heranwuchsen, Fell entwickeln und sogar ein Schlaf-und Wach-Rhythmus erkennbar war. Trotzdem gab es einige Hürden bei der Aufzucht, schwere Schäden an Herz oder Gehirn der Tiere stellten sich aber nicht ein. Die Forscher hinter dem umstrittenen Projekt verbuchen es dennoch als Erfolg, ob der Tierhaltung damit wirklich geholfen wird – nicht wenige zweifeln. Für die Rettung von Frühgeburten dürfte ein Landwirt für die Entwicklung dankbar sein, der Gedanke das dieser Vorgang Standard für die Aufzucht von Lämmer werden könnte, dürfte allerdings erschreckend sein.