Bauern-Business: Kuh-Leasing aus der Schweiz

Warum nicht mal eine Kuh leasen, statt etwa ein Auto. Die Kuh bekommt man zwar nicht nach Hause geliefert, dafür aber Milch und Käse.

Aus der Schweiz stammt die Idee des Kuh-Leasing. Dabei geht es darum, dass Bauern Firmen aber auch Privatleuten das Angebot machen Kühe gewissermaßen zu ‚pachten‘ um dann von Milch und Milchprodukten des gemieteten Tiers zu profitieren. Es war in den achtziger Jahren, als die Familie Wyler aus der Schweiz auf die Idee kam, die eigenen Kühe bzw. deren ‚Früchte‘ in Form von Milchprodukten weiter zu geben. Zunächst waren es in erster Linie Gastronomen, die von der Wyler’schen Idee begeistert waren bzw. sich zum Kuhleasing hingezogen fühlten. Das war zwar nahe liegend, aber mit der Zeit sollte die Zielgruppe dann doch erweitert werden.

Im innovativen Kuh-Leasing-Konzept für eine Saison ist ein ganzer Blumenstrauß an ‚Kuh-Optionen‘ enthalten. Angefangen vom der regelmäßigen Besuchs-Chance der Kuh und Weide unter Aufsicht. Über das Nächtigen in der Alphütte inklusive Bauernfrühstück für die ganze Familie, der Mithilfe beim Melken des Miet-Tiers und den Besuch der Käserei. Bis hin zu faktischem Produkt-Genuss vom temporär eigenen Tier in Form von bis zu zehn Laib Käse á rund fünf Kilogramm. Zudem gibt es Erinnerungsfoto mit der gemieteten Kuh. Wer sich das mal anschauen will, wir empfehlen wärmstens einen Besuch des Mutterhaus des Kuh-Leasing auf kuhleasing.ch.

Buchtipp: pimp my bauernhof – Ideen für eine wertschöpfende Landwirtschaft

Es ist ein Trend, aus immer mehr Blogs werden am Ende Bücher. So auch „pimp my bauernhof“. Das Team der Himbeersonne stellt Ihnen das für Landwirte besonders interessante Projekt einmal genauer vor. 

Das Blog pimp my bauernhof war schon einige Zeit online, ehe das gut 240 Seiten starke Buch veröffentlicht wurde. Mit dem Blog will die Familie Rompe nicht nur die Entwicklung ihres eigenen Hofes dokumentieren, sondern auch Tipps und Ratschläge für alle geben, die sich für alte Höfe oder Gärten interessieren. Vor allem Tipps für eine wertschöpfende Landwirtschaft von der alle profitieren können, die Landwirte, die Konsumenten und die Natur.

Im Laufe der Jahre hatten sich im Blog aber so viele Geschichten und Informationen angesammelt, dass irgendwann die Idee zu keimen begann all das in ein klassisches Buch zu packen. Am Ende entstand auf diese Weise „Unser Projekt Bauernhof“.

Das Buch stellt zunächst einmal natürlich tatsächlich besagtes Projekt vor, so lauten die ersten Kapitel dann auch „Wie alles begann“, „Unser Haus“, „Unser Hof“ und „Unsere Tiere“. Kapitel mit dem Titeln „Werkzeuge“ und „Service“ komplettieren das im quadratischen Format gehaltene Buch. Vor allem der Hang zu einer gewissen Selbstironie, der Matthias Rompe zweifellos frönt, machen das Buch neben zahlreichen Tipps für die Praxis auch an sich sehr lesenswert. Wir können es durchaus empfehlen. In einer Zeit in der sich auf Hochglanz getrimmte Zeitschriften der – oft auch gestellten – Idylle des Landlebens widmen, ist das Buch „Unser Projekt Bauernhof“ eine willkommene Abwechslung. Sie zeigt sozusagen das echte Leben, wo nicht immer alles klappt, aber man mit Hartnäckigkeit und einer gesunden Portion Humor am Ende sein Ziel dennoch erreicht.

Bauern-Business: Idee einer mobilen Käserei

Wenn die nächste Generation den Hof übernimmt, ändert sich oft etwas grundlegendes. Die junge Generation versucht mal etwas neues. Eine mobile Käserei zum Beispiel.

Vor etwa zehn Jahren hat Günter Rauch den Hof übernommen, schon zuvor war er gelernter Käser und Techniker. Sein Traumjob – und so lag es nahe, dass er auf die Idee kam die auf dem Hof erzeugte Milch in Form von Käse gleich selbst zu vermarkten. Allerdings dachte Rauch noch etwas weiter, und kam auf die Idee eine mobile Käserei zu schaffen. Dazu stattete er einfach einen Containeranhänger mit dem Equipment aus, das ein Käser zum Käse herstellen braucht. Reifen muss der Käse allerdings noch immer stationär, in einem umgebauten Stall. Ein dazugehöriger Hofladen verstand sich von selbst.

Seit dem ist das Käs-Mobil von Günter und Inge Rauch allerdings nicht nur auf deren Hof im Einsatz, sondern kann von den Landwirten der Region gemietet werden. Innerhalb von gut drei Stunden wird so vor Ort aus der Milch der Kunden ein guter Käse.

Interessenten finden die notwendigen Infos unter www.mobile-kaeserei.de.

Winzer-Business: Idee Genuss-Scheine auf Wein

Einfach eine Flasche Wein kaufen kann jeder, in ein Weingut investieren erfordert dagegen einen großen Geldbeutel? Richtig? Nicht ganz, zumindest nicht bei Sybille Kuntz.

Eigentlich gilt es als besonders neues Konzept von Landwirten ihren Investoren statt einer finanziellen Rendite den Gewinn in Naturalien auszuzahlen. Dabei hat sich die Idee beim „Sybille Kuntz Genuss-Schein“ schon seit 1994 bewährt. Dort kann man in das Weingut investieren und bekommt jedes Jahr die Rendite in Wein ausgezahlt. Die ideale Anlagemöglichkeit für Weinfreunde also, die am Ende des Jahres anhand der Preislisten und der „Zinsen“ ihre Lieblingsweine nach Hause bestellen können. Auch wenn die Zeichnungsbedingungen durchaus mit klassischen Geldanlagen mithalten können:

Die Genuss-Scheine sind ab 2.500 € zeichenbar, wobei die Zinsen vom Zeichnungsbetrag abhängen und zwischen 6 und 7 % liegen. Die Genuss-Scheine sind nummeriert und limitiert. Es gilt eine Mindestlaufzeit von 5 Jahren.

Durch das so gewonnene Geld konnte das Weingut in den letzten zwei Jahrzehnten seine besten Steillagen von anfänglich 2,5 auf über 13 Hektar vergrößern. Auch künftig sollen die künftigen Investitionen zu einem guten Teil in die flächenmäßige Erweiterung des Weingutes fließen. Ziel ist es unter anderem auch Lagen zu erwerben, die teils noch mit alten, wurzelechten Rieslingreben bestockt sind. Neben längst vergessenen Reben werden natürlich aber auch junge Sorten verwendet. Für diese gute Mischung sind die Weinberge entlang des Mosel ja bekannt.

Buchtipp „Speiseräume“: die Ernährungswende beginnt in der Stadt

Seit die ersten Städte entstanden sind, waren es immer die Bauern aus dem Umland, die die Städter mit Lebensmitteln versorgt haben. Heute gilt das mehr denn je. Es ist aber nicht allein eine logistische Leistung, sondern hat entscheidenden Einfluss auf das Leben in der Stadt.

Getränke mal abgezogen, verzehren die Bürger der deutschen Hauptstadt rund 34.000 Tonnen Nahrungsmittel. Das Ruhrgebiet als Gesamtheit bringt es auf ganze 49.000 Tonnen. Massen an Nahrungsmitteln also, die man sich kam bildlich vorstellen kann, die aber eben doch Woche für Woche verbraucht wird. Verfügbar in unzähligen Supermärkten und anderen Läden, allein die Verteilung auf diese ist eine logistische Großleistung.

So manch Städter macht sich darüber nicht wirklich Gedanken. Wenn er Käse kaufen will, ist welcher im Supermarkt, will er Fleisch, geht er zum Metzger seines Vertrauens. Allein Ladenöffnungszeiten sorgen dafür, dass er das nicht 24 Stunden rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche machen kann. Das dieses ständige Vorhandensein von Nahrungsmitteln auch die Abhängigkeit der Stadt vom Land widerspiegelt, ist ihm nicht mehr wirklich bewusst.

In seinem Buch Speiseräume hat sich Philipp Stierand mit dieser Thematik auseinandergesetzt, mit dem Thema „Stadt und Ernährung“ beschäftigt er sich immerhin schon beinahe 15 Jahre. Dabei geht es ihm aber nicht nur um das Abhängigkeitsverhältnis, sondern auch um die künftige Städteentwicklung. Wie könnte sich etwa eine urbane Landwirtschaft in Zukunft auswirken? Welche Rolle spielt der Umweltschutz? Wie wirken sich die diversen Lebensmittelskandale der letzten Jahre auf die Ernährungsweise des durchschnittlichen Stadtbesuchers aus? Wer sich für diese und ähnliche Themen interessiert, dem sei das Buch „Speiseräume“ durchaus empfohlen.

Milchtankstellen: Frische Milch für faire Preise – rund um die Uhr

Milch, frisch, fair und direkt in Nähe – Wo gibt es das heute noch, wo doch schon viele Kinder glauben, die Milch würde im Supermarkt zusammengemixt werden. Na klar, es gibt sie aus dem Automaten.

 

Oder eigentlich gibt es die Milch nicht aus dem Automaten, sondern von der Tankstelle. Denn inzwischen gibt es auch in unseren Breitengraden die ein oder andere sogenannte Milchtankstelle mit frischer Milch von Landwirten aus der näheren Umgebung. Die Tankstellen sind aber auch eine Aktion der Milchbauern, die sich gegen die sinkenden Milchpreise wehren und darauf setzen, dass der Kunde für gute Qualität auch einen anständigen Preis zu zahlen bereit ist.

Während der Literpreis für die Milchbauern oft nur zwischen 40 oder sogar 20 Cent liegt, gibt es an der Milchtankstelle den Liter für rund einen Euro. Die Köpfe hinter den Milchautomaten geben den größten Teil der Einnahmen an die Bauern selbst weiter, die sich nicht nur über den höheren Preis freuen können, sondern eben auch einen besseren Umsatz damit machen. Kosten für Zwischenhändler entfallen etwa und auch ansonsten wird gut gespart, etwa an der Verpackung. Und der Verbraucher bekommt dafür stets frische Milch, in der Regel auch frischer als aus dem Supermarkt.

Milchtankstellen gibt es inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch schon in Österreich und den Niederlanden. Ob sich auch ein Milchautomat in ihrer Nähe befinden, erfahren Sie auf dieser Übersichtskarte.