Siloplane zum Verfüttern beim Patentamt angemeldet

Auch in der Landwirtschaft geht es nicht immer ohne Plastik, vor allem wenn es um das Trockenhalten von Stroh und Heu geht. Eine neue Plane soll nicht nur helfen, den Regen vom Futter fernzuhalten, sie ist sogar Futter und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Mit seiner Idee will Christian Klinger die Landwirtschaft revolutionieren. Er hat eine spezielle Abdeckfolie entwickelt, die sich nach Gebrauch einfach kompostieren und verfüttern lässt. Das schließt den Kreislauf des Nutzens und bringt keinen schädlichen Plastikmüll hervor. Gedacht ist, dass die neuartige Siloplane sich ein halbes bis ein Jahr gebrauchen lässt und den Regen zuverlässig fern hält, danach dann den Kühen oder Schweinen als Futter gegeben wird. Und sie sollen es mögen, da ist sich Klinger sicher. Verwendet werden deshalb zur Herstellung nur natürliche Zutaten, die dem Tier nicht schaden. Das gesamte Konzept hat den Chemiker lange bewegt. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass er jetzt erst einmal seine Idee beim Patentamt angemeldet hat. Darum möchte er auch nicht verraten, was sich eigentlich in der Folie befindet. Schließlich muss sie flexibel aber stabil sein und trotzdem schmecken. Eine große Herausforderung für das Material.

Bald schon überall im Handel erhältlich?

Das hat auch die Industrie- und Handelskammer in Mühldorf und Altötting überzeugt. Der begeisterte Entwickler konnte beim regionalen Wettbewerb „ideenReich 2020“ mit seiner Siloplane immerhin den dritten Platz erreichen. Und ein Business hat der findige Geschäftsmann natürlich auch schon längst gegründet. Er nennt es „feed!it“ und darum geht es ja schließlich. In der Landwirtschaft ökologisch und nachhaltig zu bleiben, kein Plastik zu verwenden und ganz nebenbei noch ein leckeres Essen für die Tiere bereitzustellen. Wann das Produkt zur Marktreife gelangt, steht noch nicht fest, doch die ersten Erprobungsrunden haben überzeugt. Die Folie hält was sie verspricht und schützt ebenso gut, wie sie schmeckt.

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Vielseitige Ackerbohne: Lebens- und Futtermittel in Einem

Die Ackerbohne wurde lange Jahre unterschätzt. Dies soll sich nun ändern. Der enorme Eiweißgehalt soll endlich auch für die menschliche Ernährung nutzbar gemacht werden. Bislang beschränkt sich das Einsatzgebiet der Pflanze ausschließlich darauf, als Futtermittel zu dienen.
Wissenschaftler wollen die positiven Eigenschaften der Ackerbohne auch für die menschliche Ernährung nutzen. Während die Pflanze bislang ausschließlich als Futterpflanze zum Einsatz kam, könnte sie schon bald als wertvolle Eiweißquelle für den Menschen dienen.

Hülsenfrüchte als Proteinquelle

Im Laufe der vergangenen Jahre haben die heimischen Hülsenfrüchte an Popularität gewonnen. Nachhaltig angebaut werden sie in vielen Naturkostläden angeboten. Sie finden sich in den verschiedensten Nahrungsmitteln wieder und ersetzen häufig andere Zutaten. Auch die Ackerbohne hat das Potenzial, als Proteinquelle zu einem wichtigen Bestandteil der täglichen Ernährung zu werden. Bislang kommt sie vor allem als Futterpflanze zum Einsatz.
Wissenschaftler haben sie als wichtigen Eiweißlieferanten ausgemacht und wollen der Ackerbohne nun zu ihrem wohlverdienten Ansehen verhelfen. Das aus den Samen gewonnene Eiweiß punktet mit einigen interessanten Eigenschaften. Es ist beinahe geschmacksneutral und gut löslich. Außerdem ist es in der Lage, Wasser oder Öl zu binden.
Forscher des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung arbeiten aktuell an einem sehr spannenden Forschungsauftrag. Dieser trägt den Namen „QualiFabaBean“. Sie wollen die wertvollen Inhaltsstoffe der Ackerbohne so nutzen, dass aus ihnen Mehle und Proteinkonzentrate entstehen. Die hochwertigen Inhaltsstoffe sollen so separiert werden, dass das typische grasig-bohnige Aroma deaktiviert wird. Nur so können zukünftig Lebensmittelzutaten entstehen, die sich durch einen hohen Nährstoffgehalt auszeichnen.
Obwohl erste Ergebnisse sind bereits erfolgversprechend. Allerdings muss noch ein Verfahren entwickelt werden, das die unerwünschten Inhaltsstoffe sicher aus den Samen der Ackerbohne entfernt. Erst danach wird es möglich sein, die entstandenen Lebensmittelzutaten an verschiedenen Lebensmitteln zu testen.

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