Digitaler Hofladen: So verkaufen Landwirte ohne Personal

Hofläden erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Frische, hausgemachte Produkte aus der Region ziehen Kunden an. Nicht immer ist es möglich, Verkaufspersonal zu beschäftigen. Deshalb kann ein digitaler Hofladen die optimale Lösung sein.

Die Digitalisierung erreicht immer mehr Bereiche des täglichen Lebens. Auch Hofläden könnten zukünftig mit einer digitalen Lösung arbeiten. Das würde sowohl für die Betreiber des Hofladens als auch für die Kunden viele Vorteile mit sich bringen.

Einschränkungen durch Personalmangel?

Hofläden sind eine wunderbare Möglichkeit, die eigenen Produkte ohne lange Transportwege frisch zu verkaufen. Häufig stellt das Betreiben eines solchen Ladens die Besitzer vor große Herausforderungen. Da oft keine Person vorhanden ist, die sich um den Laden und den Verkauf kümmern könnte, gibt es einige Nachteile für die Betreiber und auch die Kunden. In vielen Fällen können deshalb nur sehr begrenzte Öffnungszeiten geboten werden. Dies wiederum schränkt die Kunden ein und reduziert die Absatzmöglichkeiten enorm. Eine digitale Lösung könnte hier sehr hilfreich sein.

Verschiedene Möglichkeiten für digitale Hofläden

Eine Möglichkeit, einen Hofladen ohne Personal zu betreiben, ist eine App-basierte Lösung. Dafür ist ein Ladenraum nötig, der entsprechend mit frischen Produkten bestückt wird. Kunden müssen sich per App registrieren, erhalten einen Code, den sie dann am Eingang scannen müssen und können dann die gewünschten Produkte auswählen. Diese werden im Anschluss gescannt und bargeldlos bezahlt. Durch die zeitlich gesteuerten Scanprozesse werden sämtliche Bewegungen erfasst, sodass dieses Hofladen-System gefahrlos funktioniert.
Aber auch eine digitale Lösung ohne Ladenflächen ist denkbar. Dafür eignet sich eine Art Online-Laden, in dem die Kunden aus der näheren Umgebung rund um die Uhr einkaufen können. Sie bestellen ihre Waren und zahlen bargeldlos. In diesem System haben Kunden die Möglichkeit, Fleisch sehr gezielt auszuwählen. Dank bereitgestellter Daten können die Kunden genau erkennen, welche Stücke eines Tieres noch verfügbar sind. Die Fleischmenge wird vor der Schlachtung bestellt, sodass erst nach vollständigem Verkauf eines Tieres tatsächlich geschlachtet wird. Dies entspricht dem stark gewachsenen Umweltbewusstsein der Verbraucher.
Durch die digitalen Lösungen können Hofladenbetreiber nahezu ohne Personal auskommen und ihren Kunden ein zeitlich beinahe unbegrenztes Einkaufserlebnis bieten.

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Hoftastisch – Renaissance der Hofläden

Regionale Lebensmittel erfreuen sich größter Beliebtheit. Auch das Umweltbewusstsein spielt dabei eine wichtige Rolle. Um den nachhaltigen Bio-Einkauf zu vereinfachen, hat Nico Feil nun mit Hoftastisch eine interessante App entwickelt.

Per App zum Bio-Einkauf – tolle Idee! Mit Hoftastisch wird diese geschickt umgesetzt. Verbraucher finden hier wertvolle Informationen, um zukünftig in der näheren Umgebung noch bewusster einzukaufen.

Bewusst und nachhaltig einkaufen

Immer mehr Menschen setzen bewusst auf eine umweltfreundliche Ernährung. Sie kaufen Bio-Produkte und achten auf Herstellung und Qualität. Diese Entwicklung hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Hofläden eine kleine Renaissance erlebt haben. Nico Feil hat eine App entwickelt, die es Verbrauchern leicht macht, die besten Hofläden der Umgebung zu entdecken.

Mit Hoftastisch ist es dem Entwickler gelungen, den Zahn der Zeit zu treffen. Regionale Produkte sind gefragt, wie nie zuvor. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich ganz bewusst dafür, umweltfreundliche und nachhaltig hergestellte Produkte zu konsumieren. Auf vielen Bauernhöfen gibt es Hofläden, die verschiedene Angebote aus eigener Herstellung für ihre Kunden bereithalten. Dabei stehen saisonale Produkte wie Obst- und Gemüsesorten im Mittelpunkt. Hinzu kommen Marmeladen, Wurst aus eigener Produktion, Getränke und viele andere Nahrungsmittel.

Mit der App ist es kinderleicht, den nächsten Hofladen zu entdecken. Sie bietet eine genaue Übersicht der Hofläden der Region und hält außerdem Optionen zur individuellen Bewertung bereit.

Plattform für Verbraucher und Hofladen-Besitzer

Wer einen Hofladen besitzt, kann sich mit wenig Aufwand auf der Plattform registrieren. Um gelistet zu werden, wird ein monatlicher Betrag von 7,99 Euro fällig. Hinzu kommt eine einmalige Einrichtungsgebühr in Höhe von 29,99 Euro. Verbraucher erhalten den Zugang kostenlos. Die App steht in den gängigen App-Stores zum kostenlosen Download bereit.

Die Plattform wird kontinuierlich erweitert. Derzeit sind 1.370 Direktvermarkter gelistet.

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Wie kann ich einen Hofladen eröffnen?

In einigen ländlichen Gebieten gibt es fast in jedem Ort einen Hofladen. In anderen Gebieten wiederum fehlen diese gänzlich. Dabei kommt es nicht nur auf den Standort an, sondern auch auf den Bedarf der Kunden. Für mehr Sicherheit bei der Gründung eines neuen Ladens gibt es jetzt eine neue Infomationsbroschüre.

Es gibt viel zu bedenken, bevor ein neues Geschäft eröffnet wird. Natürlich die Örtlichkeit, die Ausstattung des künftigen Ladens und die Konkurrenz in der Nähe. Doch das allein reicht nicht. Es gilt auch, sich bei den künftigen Kunden umzuhören. Wollen diese überhaupt einen Laden, brauchen sie diesen oder fahren sie ohnehin für den Großeinkauf in die nächstgelegene Stadt? Und wenn sie den Laden besuchen, wie häufig werden sie dies tun und welche Waren benötigen sie überhaupt? All diese Punkte sind nicht leicht zu eruieren, trotzdem sind sie nicht minder wichtig. Was bringt einem schließlich ein neues Geschäft, in das man viel Geld und Zeit investiert, wenn am Ende die Türen zu bleiben, weil einfach keiner kommt? Von der Idee bis zur Umsetzung gibt es schließlich so einige Hürden zu überspringen. Damit das leichter gelingt hat sich ein Forscherteam aufgemacht, um mal die wichtigsten Punkte vor der Eröffnung zusammenzutragen.

Wertvolle Fragen vorab klären

Verfasst haben die Broschüre Mitarbeiter des Thünen-Instituts. Unter dem Titel „Dynamik der Nahversorgung in ländlichen Räumen verstehen und gestalten: Impulse für die Praxis“ erwarten den Leser 72 Seiten gefüllt mit wertvollen Informationen für Neu-Ladenbesitzer. Die Broschüre ist als Druck-Version oder PDF-Form erhältlich. Die Bestellungen der Druck-Version erfolgen am besten direkt über Dr. Patrick Küpper via Mail: patrick.küpper@thuenen.de. Weitere Fragen und Anregungen können Interessierte sicherlich auch dort loswerden. Sie lernen unter anderem, dass es einen großen Unterschied macht auf das zu hören, was die Leute angeben und dem, was sie letztendlich tun. So sind natürlich erst einmal die meisten Anwohner begeistert über die Möglichkeit, Dinge des täglichen Bedarfs gleich um die Ecke einzukaufen. Wenn diese aber schlussendlich doch lieber für den gesamten Einkauf nach Auswärts fahren, hat man als Ladenbesitzer nichts gewonnen und muss trotzdem auf Kundschaft warten.

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