Bioökonomie in der Landwirtschaft

Die Land- und Forstwirtschaft bilden das Fundament der Bioökonomie, indem sie pflanzliche Biomasse und tierische Produkte bereitstellen, die als Rohstoffe für eine Vielzahl von Anwendungen dienen. In Deutschland sind über 270.000 Unternehmen in diesem Sektor tätig, die gemeinsam mehr als drei Viertel der Landesfläche bewirtschaften.

Diese Betriebe erwirtschafteten im Jahr 2016 einen Umsatz von 41 Milliarden Euro und beschäftigten rund 619.000 Menschen. Die erzeugte Biomasse aus Wiesen, Äckern und Wäldern dient nicht nur der Nahrungsmittelproduktion, sondern findet auch in der Industrie vielfältige Anwendungen. So werden biobasierte Rohstoffe für die Herstellung von Chemikalien, Baustoffen, Konsumgütern und Kraftstoffen genutzt. Innovative Technologien ermöglichen es, diese Rohstoffe effizient zu verarbeiten und neue Produkte zu entwickeln.

Effizient Emissionen reduzieren

Ein zentrales Ziel der Bioökonomie ist es, fossile Rohstoffe durch nachwachsende, biobasierte Ressourcen zu ersetzen, um den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu reduzieren und den Verlust an Biodiversität zu begrenzen. Dabei kommen neben Pflanzen und Holz auch andere nachwachsende organische Reststoffe, Algen, Insekten oder Mikroorganismen als Rohstoffquellen zum Einsatz.
Die Land- und Forstwirtschaft stehen jedoch vor der Herausforderung, die steigende Nachfrage nach biobasierten Rohstoffen mit den Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes in Einklang zu bringen. Innovative Bewirtschaftungsmethoden wie Agroforstsysteme, die eine Kombination aus Gehölzen mit Ackerbau und/oder Tierhaltung darstellen, können hierzu beitragen. Sie verbessern die lokale Biodiversität, den Nährstoffhaushalt sowie die Boden- und Grundwasserqualität.
Zudem spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Anwendungen des Precision Farmings ermöglichen es, Dünge- und Pflanzenschutzmittel gezielt und standortspezifisch einzusetzen, wodurch deren Verbrauch langfristig reduziert werden kann.

Welche Risiken bestehen?

Trotz dieser Chancen gibt es auch Risiken. Die Ausweitung der Biomasseproduktion kann zu einem erhöhten Nutzungsdruck auf Naturlandschaften und einem weiteren Verlust an Artenvielfalt führen. Zudem sind landwirtschaftliche Flächen und biologische Rohstoffe bereits jetzt ein knappes Gut. Eine nachhaltige Bioökonomie erfordert daher nicht nur technologische Innovationen, sondern auch ein bewussteres Konsumverhalten und eine effiziente Nutzung der verfügbaren Ressourcen.
Insgesamt bietet die Bioökonomie für die Land- und Forstwirtschaft die Möglichkeit, durch nachhaltige Praktiken und innovative Technologien einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung zu leisten, während gleichzeitig neue wirtschaftliche Potenziale erschlossen werden.

Bildurheber: hiv360

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