Wenn die nächste Generation den Hof übernimmt, ändert sich oft etwas grundlegendes. Die junge Generation versucht mal etwas neues. Eine mobile Käserei zum Beispiel.
Vor etwa zehn Jahren hat Günter Rauch den Hof übernommen, schon zuvor war er gelernter Käser und Techniker. Sein Traumjob – und so lag es nahe, dass er auf die Idee kam die auf dem Hof erzeugte Milch in Form von Käse gleich selbst zu vermarkten. Allerdings dachte Rauch noch etwas weiter, und kam auf die Idee eine mobile Käserei zu schaffen. Dazu stattete er einfach einen Containeranhänger mit dem Equipment aus, das ein Käser zum Käse herstellen braucht. Reifen muss der Käse allerdings noch immer stationär, in einem umgebauten Stall. Ein dazugehöriger Hofladen verstand sich von selbst.
Seit dem ist das Käs-Mobil von Günter und Inge Rauch allerdings nicht nur auf deren Hof im Einsatz, sondern kann von den Landwirten der Region gemietet werden. Innerhalb von gut drei Stunden wird so vor Ort aus der Milch der Kunden ein guter Käse.
Einfach eine Flasche Wein kaufen kann jeder, in ein Weingut investieren erfordert dagegen einen großen Geldbeutel? Richtig? Nicht ganz, zumindest nicht bei Sybille Kuntz.
Eigentlich gilt es als besonders neues Konzept von Landwirten ihren Investoren statt einer finanziellen Rendite den Gewinn in Naturalien auszuzahlen. Dabei hat sich die Idee beim „Sybille Kuntz Genuss-Schein“ schon seit 1994 bewährt. Dort kann man in das Weingut investieren und bekommt jedes Jahr die Rendite in Wein ausgezahlt. Die ideale Anlagemöglichkeit für Weinfreunde also, die am Ende des Jahres anhand der Preislisten und der „Zinsen“ ihre Lieblingsweine nach Hause bestellen können. Auch wenn die Zeichnungsbedingungen durchaus mit klassischen Geldanlagen mithalten können:
Die Genuss-Scheine sind ab 2.500 € zeichenbar, wobei die Zinsen vom Zeichnungsbetrag abhängen und zwischen 6 und 7 % liegen. Die Genuss-Scheine sind nummeriert und limitiert. Es gilt eine Mindestlaufzeit von 5 Jahren.
Durch das so gewonnene Geld konnte das Weingut in den letzten zwei Jahrzehnten seine besten Steillagen von anfänglich 2,5 auf über 13 Hektar vergrößern. Auch künftig sollen die künftigen Investitionen zu einem guten Teil in die flächenmäßige Erweiterung des Weingutes fließen. Ziel ist es unter anderem auch Lagen zu erwerben, die teils noch mit alten, wurzelechten Rieslingreben bestockt sind. Neben längst vergessenen Reben werden natürlich aber auch junge Sorten verwendet. Für diese gute Mischung sind die Weinberge entlang des Mosel ja bekannt.
Ein Pferde-Äpfel-Business haben wir als innovative Geschäftsidee auf der Website des Gründerlexikon gefunden. Statt den eigenen, zu Hauf anfallenden original Pferdemist als Entsorgungs-Problem zu sehen, könnte man damit Dritten einen Gefallen tun und darüber hinaus noch was dazu verdienen.
Auf den Seiten des Gründerlexikon wird das Märchen vom Rumpelstilzchen bemüht, um die Geschäftsidee „Mist zu Geld zu machen“ bildlich zu erläutern. Und tatsächlich geht die postulierte Idee genau in diese Richtung: warum nicht den anderweitig als wertvollen Dünger interpretierten Pferde-Kot verkaufen? Damit schlüge man zwei Fliegen mit einer Klappe. Es sind nicht nur Kleingärtner, Weinbauern und ambitionierte Hobbygärtner, die sich ansonsten anderweitig versorgen mit Düngemitteln. Auch wenn es etwas seltsam anmutet Tüten zu bilden aus Einzelportionen Pferde-Kot – es scheint sich hier definitiv um ein Win-Win-Verhältnis zu handeln. Aber wir wollen nicht zu weit ausholen, wenn die Vision schon so schön beschrieben ist.
Wie Sie also Ihren Pferdemist nicht mehr entsorgen müssen, sondern statt dessen den Dung zu Kohle machen können zeigt das Gründerlexikon.
Die österreichische Jungbauernschaft hat eine Broschüre herausgebracht, in der sie kreative und innovative Ideen rund um die Landwirtschaft vorstellt. Sie steht kostenlos zum Download zur Verfügung.
in der Broschüre „Innovative Ideen für die Landwirtschaft“ werden unteranderem verschiedene Vermarktungskonzepten wie Genossenschaften, Food Coops bis hin zu Finanzierungswegen über Crowd Funding vorgestellt. Zu den einzelnen Konzepten gibt es jeweils Beispiel aus der Praxis und auch die Kontaktinformationen zu den Betrieben, die die jeweiligen Modelle erfolgreich umgesetzt haben.
Da wäre etwa der Biohof Adamah, der mit der Zustellung von Bio-Kisten in Österreich bereits seit einiger Zeit erfolgreich ist. Ekkehard Lughofer, von Adamah, kann eine wachsende Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten bestätigen und den Landwirten nur raten, die Vermarktung ihrer Produkte selbst in die Hand zu nehmen, statt an Zwischenhändler oder dem Handel zu verkaufen.
Wichtig für den Erfolg sind natürlich auch die Themen Internet im Allgemeinen und soziale Medien im Besonderen. Mit etwas Unterstützung oder der Zeit sich selbst einzuarbeiten ist ein Webshop heute etwa keine Kunst mehr. Eine Facebookseite zu betreiben erst recht nicht mehr. Schließlich sei auch die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte längst im Jahr 2017 angekommen, so Jungbauern-Obmann Kast. Recht hat er.
Die Broschüre „Innovative Vermarktungsformen für die Landwirtschaft“ können interessierte Landwirte über das Büro der Österreichischen Jungbauernschaft per E-Mail unter office@jungbauern.at oder telefonisch unter 01/505 81 73 13 bestellt werden. Oder man lädt die Broschüre hier herunter.
Milch, frisch, fair und direkt in Nähe – Wo gibt es das heute noch, wo doch schon viele Kinder glauben, die Milch würde im Supermarkt zusammengemixt werden. Na klar, es gibt sie aus dem Automaten.
Oder eigentlich gibt es die Milch nicht aus dem Automaten, sondern von der Tankstelle. Denn inzwischen gibt es auch in unseren Breitengraden die ein oder andere sogenannte Milchtankstelle mit frischer Milch von Landwirten aus der näheren Umgebung. Die Tankstellen sind aber auch eine Aktion der Milchbauern, die sich gegen die sinkenden Milchpreise wehren und darauf setzen, dass der Kunde für gute Qualität auch einen anständigen Preis zu zahlen bereit ist.
Während der Literpreis für die Milchbauern oft nur zwischen 40 oder sogar 20 Cent liegt, gibt es an der Milchtankstelle den Liter für rund einen Euro. Die Köpfe hinter den Milchautomaten geben den größten Teil der Einnahmen an die Bauern selbst weiter, die sich nicht nur über den höheren Preis freuen können, sondern eben auch einen besseren Umsatz damit machen. Kosten für Zwischenhändler entfallen etwa und auch ansonsten wird gut gespart, etwa an der Verpackung. Und der Verbraucher bekommt dafür stets frische Milch, in der Regel auch frischer als aus dem Supermarkt.
Milchtankstellen gibt es inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch schon in Österreich und den Niederlanden. Ob sich auch ein Milchautomat in ihrer Nähe befinden, erfahren Sie auf dieser Übersichtskarte.
Die moderne Technik hat längst auch Einzug in die Landwirtschaft gehalten, das beweist auch das neuste Gadget, initiiert durch den Mobilfunkriesen Vodafone. Der Betreiber sorgt für die Vernetzung eines speziellen Sensors, der sich am Schwanz der Kuh befindet. Der soll signalisieren, wann eine Geburt bevorsteht und so dem Bauer die regelmäßigen Kontrollen erleichtern.
„Internet of Things“ nennen die Experten Produkte, die die virtuelle Welt mit der realen Welt vernetzen und so das Leben einfach ein Stück weit praktikabler machen. Der neuste Coup ist der so genannte „MooCall-Sensor“. Der hängt am Schwanz der Kuh und gibt dem Bauern dank perfekter Vernetzung Bescheid, wann die Kuh bereit ist zu gebären. So erhält dieser schnell die gewünschte Information, spart sich viel Zeit und Unsicherheiten. Das macht die Geburt risikoärmer und das, wenn nötig, direkt auf der Kuhweide oder im warmen Stall.
Eine Geburt im Blick
Bislang galt das Leben auf einem Bauernhof als sehr bodenständig, einfach und voller Handarbeit. Die Felder müssen bestellt, das Vieh gepflegt und versorgt werden. Doch längst ist auch die moderne Technik angekommen, mitten in der Landwirtschaft, genauer im Kuhstall. Dort sollen künftig empfindliche Sensoren dabei helfen, den Geburtsvorgang rechtzeitig anzuzeigen und die nötigen Informationen direkt auf das bäuerliche Smartphone zu senden. Das ist entweder via SMS oder Mail möglich, auch eine eigene App steht zur Verfügung.
Damit das gelingt hat sich der Netzbetreiber Vodafone eingeklinkt und sorgt für die nötige Informationsweitergabe. Und die ist ganz schön umfangreich. In jeder Sekunde kann der kleine Sensor 600 Daten messen und auswerten. Erst wenn die Geburt kurz bevorsteht und sich die Wehen intensivieren, meldet das Gerät den Vorgang eigenständig, sendet einen „MooCall“. Reagiert der Bauer nicht sofort, bekommt er eine Stunde vor Beginn der Geburt einen Alarm, die letzte Möglichkeit schnell zu reagieren und der Kuh, wenn nötig, Geburtshilfe zu leisten.
Erfunden hat das Ganze Niall Austin und zwar bereits im Jahr 2010. Der ärgerte sich über den Verlust eines Kalbs, weil er nicht rechtzeitig zur Geburt da sein konnte und so auch nicht erkannte, dass es Komplikationen gab. Deshalb gründete er gemeinsam mit Emmet Savage und Michael Stanley MooCall und holte sich mit der GSM-Technologie von Vodafone einen starken Partner mit ins Boot.
Honig gehört für die meisten Menschen auf dem Frühstückstisch einfach dazu, doch wie schmackhaft wäre der, wenn er quasi gleich aus der Nachbarschaft käme? Ein neues Portal zeigt, wo es den leckeren Nektar zu kaufen gibt.
Süßer Honig vom Imker gleich nebenan? Das ist nicht nur praktisch, es ist auch äußerst ökologisch, denn der Honig hat dann noch keine langen Wege in Kauf nehmen müssen, um zum Endverbraucher zu gelangen. Das spart wertvolle Energie, zum Beispiel für den Transport, und schont die Umwelt. Noch dazu tut es einfach gut zu wissen, wo der Honig her kommt, der da allmorgendlich auf dem Frühstückstisch landet.
Unter dem Motto „Herzlich Willkommen im Summelsurium“ hat sich das Start-up Nearbees.de dazu aufgemacht, den Honig direkt bis zum Briefkasten der Honigfreunde zu bringen. Dazu reicht es aus, in die Suchmaske der Webseite die Postleitzahl vom eigenen Wohnort einzugeben, schon zeigt das Portal die beteiligten Imker in der Nähe an. Nun kann direkt über die Ergebnismaske nach Herzenslust bestellt werden und, nach Angabe der Adresse, kommt der Honig direkt bis in den eigenen Briefkasten. Eine kurze Anmeldung genügt.
Für Honigliebhaber und Imker eine runde Sache
Der Vorteil ist nicht nur der, dass Honig aus der Nachbarschaft einfach gesünder und besser ist und dieser gar nicht erst aufwendig aus dem Ausland importiert werden muss. Die Bestellung bei einheimischen Imkereien soll auch deren Erhalt sichern und den Artenreichtum der Natur schützen. Man tut sich bei NearBees also nicht nur selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Dabei beschränkt sich das Angebot nicht nur auf Honig für private Konsumenten, auch Geschäftskunden können hier bestellen und sich mit den leckersten Errungenschaften einheimischer Bienen eindecken. Außerdem bietet das Portal andersherum den lokalen Imkern die Chance, sich ganz neue Geschäftsfelder zu erschließen und so leichter und schneller in Kontakt mit den Kunden zu treten. Eine Win-Win Situation für alle Seiten. Und schmackhaft noch dazu!