Streit in der Agrarpolitik

Wenn Politiker und Landwirte aufeinander treffen, sind Reibereien vorprogrammiert. Aktuell demonstrieren viele Landwirte gegen Forderungen aus dem politischen Lager. Diese seien schlichtweg utopisch und kaum umsetzbar behauptet die eine Seite, während die andere auf ihrer Meinung beharrt.

Dass die Sicht von Landwirten und Politikern nicht in eine Richtung geht, ist nichts Neues. Aber dass ein grundlegender Wandel in der Landwirtschaft notwendig ist, sollte beiden Seiten klar sein. Allerdings geht dies nicht ohne Zugeständnisse aus beiden Lagern.

Landwirte als Sündenböcke?

Politiker verschiedener Parteien fordern grundlegende Änderungen in der Landwirtschaft. Diese sollten weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, um im Sinne der Umwelt zu handeln. Die gesamte Agrarpolitik müsse umgestellt werden und auf ein nachhaltiges Konzept ausgerichtet sein. Nur so lassen sich weitere Schäden für die Umwelt verhindern. Für die Landwirte sind diese Forderungen nicht so einfach umzusetzen. Sie fühlen sich ungerecht behandelt, werden sie doch immer wieder als große Umweltsünder dargestellt.

Kaum jemand sieht deren Seite. Eine Umstellung auf nachhaltige Bewirtschaftung der Ackerflächen ist mit Ertragseinbußen und daraus folgenden finanziellen Verlusten verbunden. Ein finanzieller Ausgleich müsste von Bund und Ländern bereitgestellt werden, um nachhaltige Veränderungen zu schaffen. Bislang reichen die wenigen Fördermittel nicht aus, um eine vollständige Umstellung zu erzielen.

Landwirte appellieren auch an die Verbraucher

Mit der Aktion der grünen Kreuze demonstrieren viele Landwirte schweigend. Sie wollen auf ihre Situation aufmerksam machen, ohne mit rabiaten Methoden vorzugehen. Zahlreiche grüne Kreuze, die überall aufgestellt wurden, zeigen bereits, dass sie sich mit dem Umweltgedanken auseinandersetzen und gemeinsam nach einer Lösung suchen wollen. Sie appellieren gleichzeitig an die Verbraucher und fordern sie dazu auf, mehr regionale Produkte zu kaufen und auf Bio-Produkte zu setzen, anstatt günstig beim Discounter landwirtschaftliche Produkte zu erwerben. Einfache Maßnahmen können langfristig eine Umstellung der Landwirtschaft möglich machen.

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