Wie ein Startup Kleinbauern ohne Internet hilft

Wer eine Frage hat, informiert sich in den meisten Fällen im Internet. Doch was tun diejenigen, denen dieser Luxus nicht zur Verfügung steht? Das Startup Wefarm hat sich diesem Problem gewidmet und eine interessante Lösung geschaffen.

Soziale Netzwerke, Google und das gesamte World Wide Web halten eine Fülle an nützlichen Informationen für ihre Nutzer bereit. Davon profitieren auch viele Landwirtschaftsbetriebe in den hochentwickelten Industrienationen. In anderen Regionen der Erde müssen die Bauern noch ohne diese Hilfe auskommen. Doch mit Hilfe von Wefarm werden auch sie Teil eines hilfreichen Netzwerkes.

Die Grundidee – ein Netzwerk ohne Internet

Die Gründer des Startups Wefarm wollen Bauern auf der ganzen Welt wertvolles Wissen zugänglich machen. Aus diesem Grunde entwickelten sie ein Netzwerk, das ohne Internet funktioniert. In den ärmeren Regionen der Erde ist Internet ein Luxus, den sich die Bauern nur selten leisten können. Dadurch entgeht ihnen eine wertvolle Wissensquelle, durch die sie ihre Ernteerträge deutlich steigern könnten. Sie können ausschließlich auf traditionelles Wissen zurückgreifen. Doch nicht immer bringt dieses die Lösung für ein Problem.

Schnelle Hilfe per SMS

Dank Wefarm haben die Bauern nun die Möglichkeit, mit Hilfe eines alten Handys per SMS Informationen zu ihren Problemen anzufordern. Sie senden eine SMS mit ihrer Frage und erhalten von anderen Bauern des Netzwerkes schnell eine Antwort. Dadurch profitieren sie gegenseitig von ihrem Wissen und werden zu einem Teil einer stetig wachsenden Gemeinschaft.

Dieser Service ist für die Bauern kostenlos.

Großes Projekt zur Unterstützung nachhaltiger Landwirtschaft

Das Startup Wefarm verfolgt mit seinem Netzwerk ein großes Ziel. Es will die nachhaltige Landwirtschaft fördern und damit seinen Teil dazu beitragen, dass auch die Kleinbauern der ärmsten Regionen der Erde ein stabiles Einkommen erzielen können.

Aktuell beteiligen sich rund 1,2 Millionen Kleinbauern an diesem Netzwerk und unterstützen sich gegenseitig. In Uganda und Kenia erfährt Wefarm eine durchweg positive Resonanz. Zukünftig soll der Dienst noch viele andere Regionen der Erde abdecken, sodass der Kleinbauer aus Peru vom Wissen seiner Kollegen in Afrika profitieren kann.

Wefarm hat mit seiner Idee bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, was das Potenzial dieses Startups auf eindrucksvolle Weise unterstreicht.

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Bio senkt nachweislich das Krebsrisiko

Was die Verfechter von Bio-Produkten längst ahnten, scheint sich nun tatsächlich zu bestätigen. Bio-Produkte sollen das Krebsrisiko senken. Französische Wissenschaftler belegten diese Erkenntnis mit Hilfe einer umfangreichen Studie.

Einer Studie zufolge wirken sich Bio-Produkte äußerst positiv auf den menschlichen Organismus aus. Französische Forscher fanden einige sehr interessante Zusammenhänge zwischen einer hauptsächlich auf Bio-Produkten basierenden Ernährung und dem Krebsrisiko heraus.

Erfolgreiche Studie mit rund 69.000 Probanden

Französische Wissenschaftler haben im Rahmen einer groß angelegten Studie erstaunliche Ergebnisse erzielt. Sie untersuchten rund 69.000 Probanden über einen Zeitraum von etwa 4,5 Jahren. Dabei stand die Ernährung mit Bio-Produkten im Mittelpunkt. Die Forscher wollten belegen, dass Bio-Produkte das Krebsrisiko deutlich senken können.

Eindeutige Ergebnisse

Ökologisch angebaute Lebensmittel sind frei von Pestizid-Rückständen oder zumindest nahezu frei davon. Deshalb sind Fans der Bio-Produkte schon seit langem davon überzeugt, dass sich diese Tatsache sehr positiv auf die Gesundheit auswirkt. Was die Forscher nun belegen konnten, dürfte noch mehr Menschen zu Bio-Fans machen. Die Studie vom Forschungsinstitut INSERM hat nun sehr eindeutige Ergebnisse hervorgebracht, die den Beliebtheitsgrad der Bio-Produkte weiter steigern könnten.
Probanden, die sich vorwiegend von Bio-Produkten ernährten, erkrankten seltener an Krebs. Unter den Probanden waren rund drei Viertel Frauen im Alter von über 40 Jahren. Grundlage für die Berechnung der Ergebnisse war der Bio-Food-Score, den die Wissenschaftler für jeden Probanden anhand seines Bio-Konsums errechneten. Je höher der Wert, desto mehr Bio-Produkte verzehrte der Proband.

Rund 25 Prozent weniger Krebserkrankungen

Die Teilnehmer, die sich mit Bio-Produkten ernährten, erkrankten später durchschnittlich 25 Prozent seltener an Krebs als andere Probanden. Besonders hervorzuheben ist dabei der positive Einfluss der Bio-Kost auf das Risiko, an einem bestimmten Brustkrebs zu erkranken. Dieses konnte sehr deutlich gesenkt werden.
Obwohl die Ergebnisse Grund zur Euphorie liefern, sollten diese vorsichtig betrachtet werden. Da die Studie auf Aussagen der Teilnehmer bezüglich ihrer Ernährung basiert, sollten die Werte eher als positiver Trend in die richtige Richtung betrachtet werden.

Grundsätzlich heißt es aber, dass die Ernährung mit Bio-Produkten eine gute vorbeugende Maßnahme gegen Krebserkrankungen sein kann.

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Was kosten Lebensmittel wirklich?

Der ökologische Landbau als annähernde Lösung

Eine Studie deckt auf, was viele Verbraucher wundert: Trotz steigender Lebensmittelpreise ist das Essen aus dem Supermarktregel immer noch viel zu billig. Die tatsächlichen Kosten trägt die Allgemeinheit und die sind höher als erwartet.

Die Schweinsfurth-Stiftung hat gemeinsam mit Tollwood eine Studie zum Thema ökologische Landwirtschaft veröffentlicht die aufdeckt, wie teuer unsere Lebensmittel eigentlich wirklich sein müssten, um kostendeckend produziert werden zu können. Unter dem Titel „How much is the dish? – Was kosten unsere Lebensmittel wirklich?“ haben sich Studenten an die Frage gewagt, wie viele Unkosten es tatsächlich verursacht, biologisch und vor allem nachhaltig zu produzieren und diese Lebensmittel in den Handel zu bringen? Dabei haben sich die Studenten auf drei Hauptfaktoren beschränkt, die häufig in der Rechnung unbeachtet bleiben: Energieerzeugung, Treibhausgase und Stickstoffdünger. Die Liste an Kostenfaktoren ließe sich an dieser Stelle noch beliebig erweitern, das hätte allerdings den Rahmen der Forschungsarbeit gesprengt.

Die negative Kostenspirale rotiert

Die Ergebnisse sind niederschmetternd und regen zum Nachdenken an. So verursacht konventionell betriebene Landwirtschaft die höchsten Kosten. Für ein Kilo Fleisch müssten Verbraucher eigentlich rund 80 Prozent mehr auf dem Tisch legen, als sie es tun. Auch Milch müsste doppelt so teuer sein. Nur bei Obst und Gemüse sieht die Lage etwas besser aus. Hier würde ein Aufpreis von 8 Prozent realistisch sein, um wirklich alle versteckten Kosten decken zu können. Unterm Strich bedeutet dieses Ergebnis auch, ökologische Landwirtschaft ist deutlich billiger als bislang angenommen und bildet eine starke Konkurrenz zur herkömmlichen Landwirtschaft. Es lohnt sich also für Betriebe, ihre Produktion entsprechend umzustellen. Fleisch und Milchwaren bleiben ein Problemfeld, dem sich bislang niemand annehmen will. Ganz im Gegenteil. Diese Produkte scheinen entgegen aller Logik immer günstiger in den Regalen zu werden. Der Grund ist der, dass viele versteckte Kosten auf die Allgemeinheit verteilt sind und es so kaum auffällt, wie ineffizient die Produktion eigentlich ist. Es bleibt abzuwarten, bis sich dieser Umstand ändert und Verbraucher wirklich das zahlen, was sie bekommen.

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Der erste Bio-Staat der Welt

Über Umweltschutz wird hierzulande viel diskutiert. Doch wer seinen Blick nach Indien richtet, wird begeistert sein, wie der Umweltschutz dort in einer ganz speziellen Region gelebt wird. Der erste Bio-Staat zeigt, dass eine vollkommen ökologische Landwirtschaft tatsächlich möglich ist.

Landwirtschaft ohne chemische Dünger und Pestizide – das wird bereits im Nordosten Indiens praktiziert und trägt Früchte. Der erste Bio-Staat der Welt lenkt die Blicke der großen Nationen auf sich. Ob diese Art des Anbaus auch für Deutschland eine Alternative sein könnte?

Sikkim – eine Region in Nordostindien als Vorreiter für die ganze Welt

Wie ist es gelungen, in Sikkim absolut ökologische Landwirtschaft zu betreiben? Am Anfang stand ein Beschluss, der besagte, dass in der gesamten Region Sikkim mit mehr Rücksicht auf Natur und Umwelt gewirtschaftet werden soll. Es war geplant, dass in Sikkim ausschließlich Öko-Landwirtschaft betrieben werden sollte. Inzwischen ist dies seit 2016 auch der Fall. In ganz Sikkim verzichten die Bauern auf Kunstdünger und Pestizide. Sie arbeiten nur noch mit organischen Düngemitteln und pflanzlichen Insektenschutzmitteln. Auf Gentechnik wird ebenfalls vollkommen verzichtet. Alle 66.000 ansässigen Bauern arbeiten nach den geltenden Regeln, die den Einsatz der chemischen Mittel verbieten.

Strafen bei Nichtachtung

Die Umstellung in Sikkim erfolgte schrittweise. Natürlich gab es auch bei diesem Projekt Startschwierigkeiten, die sowohl auf Seiten der Landwirte als auch auf Seiten der Kunden auftraten.

Nachdem seit 2016 völlig auf künstliche Düngemittel verzichtet wird, kam es anfangs zu schlechten Ernten, weil den Böden wichtige Nährstoffe fehlten. Der Einsatz der künstlichen Dünger kam trotzdem nicht in Frage, da er empfindliche Geldbußen nach sich zog und immer noch zieht. Als sich die Böden jedoch wieder erholt hatten, stiegen auch die Erträge wieder an.

Problem Kundschaft

Viele Experten raten zu einem grundsätzlichen Umdenken auf beiden Seiten. Rein ökologische Landwirtschaft hat nur dann eine Chance, wenn auch die Kunden bereit sind, ihren Anteil zum Gelingen beizutragen. Sie müssen bereit sein, für ökologisch angebaute Produkte etwas mehr zu bezahlen. Außerdem sehen diese oft nicht ganz so perfekt aus, wie die künstlich gezüchteten Produkte. Manchmal sind sie kleiner, begeistern aber durch einen intensiven Geschmack.

Wahrscheinlich ist es ein Lernprozess, dem sich die Verbraucher stellen müssen, um der ökologischen Landwirtschaft langfristig zum Erfolg zu verhelfen.

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Das weltweite Ernährungssystem: Wie Nachhaltigkeit uns vor dem Supergau bewahren könnte

Wissenschaftler schätzen, dass die Weltbevölkerung im Jahr 2050 auf über 10 Milliarden angewachsen ist. Um all diese Menschen zu ernähren braucht es einen Wandel im Ernährungssystem, denn das heutige droht unter der Last zusammenzubrechen. Klimawandel und Lebensmittelverschwendung tun ihr Übriges dazu bei, dass es bald knapp werden könnte am Esstisch.

Das heutige Ernährungssystem ist nicht gerecht, denn während der eine Teil der Welt im Überfluss lebt und täglich Lebensmittel verschwendet, leiden immer noch viele Menschen unter Hunger und sterben daran. Die Lebensmittelproduktion ist außerdem nicht umweltgerecht, denn in den kommenden Jahrzehnten könnte bis zu einem Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche durch einseitige und falsch genutzte Anbauflächen verloren gehen, schätzen Umweltexperten. Dabei brauchen wir die Landwirtschaft, denn die Menschheit wächst immer mehr und benötigt dementsprechend immer mehr Nahrungsmittel. Doch die Produkte, die heute produziert werden gehen oftmals auch einfach verloren, schon bei der Herstellung, auf dem Transportwege oder spätestens in den eigenen vier Wänden. All diese Fakten führen nun dazu, dass das weltweite Ernährungssystem in der Form in der es heute existiert bald nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die Folge sind wachsender Hunger, Fehlernährung und sterbende Anbauflächen.

Von den großen Veränderungen zu den kleinen

Dabei könnte es durchaus klappen mit der Welternährung, wenn denn die Folgen von einseitiger Landwirtschaft gestoppt werden, neue Ackerflächen erschlossen wären und die Lebensmittel besser genutzt und verteilt würden. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg der vor allen Dingen eines braucht, viel Aufklärung und das natürlich weltweit. Viele Landwirte wissen gar nicht, wie sie bessere Anbaumethoden für ihre Ackerflächen nutzen können. Außerdem müssen Transport und Bezahlung der Arbeiter vor Ort fairer geregelt werden. Die Lebensmittel die dann produziert werden müssen zu einem hohen Prozentsatz auch wirklich in den Geschäften und damit beim Verbraucher ankommen. Und der wiederum darf auch im Kleinen nicht seine Lebensmittel verschwenden, sondern sollte saisonal und organisiert so einkaufen, dass auch alles im Magen und nicht in der Mülltonne landet. Bis das alles funktioniert, ist es noch ein langer und steiniger Weg.

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Aquaponic: Fisch und Gemüse gemeinsam züchten

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Schon vor mehr als 1000 Jahren machten chinesische Reisbauern vor, was heute in Deutschland versucht wird nachzubauen. Plantagen in denen Gemüse und Fisch gemeinsam als Einheit wachsen und groß werden. Die Vorteile dieser Verbindung sind enorm. Doch noch gibt es einige Hürden zu überwinden.

Was klingt wie reine Utopie ist in Wirklichkeit schon ein sehr altes Verbindungs-Konzept zwischen Fauna und Flora. In China hielten die Bauern in ihren Reisfeldern Fische. Die sorgten für gute Lebensbedingungen für den Reis und konnten ihrerseits gut wachsen und dann als Nahrungsquelle genutzt werden. Ein Konzept des Zusammenlebens, was in Deutschland in der Umsetzung allerdings noch einige Mängel zeigt. Dabei hätte das Prinzip des so genannten Aquaponic viele Vorteile in den Städten.

Da die Bevölkerung immer mehr wächst und landwirtschaftliche Nutzflächen dementsprechend schrumpfen, braucht es für die Zukunft eine gute Verbindung von unterschiedlichen Nahrungsquellen auf kleinstem Raum, um den Bedarf weiter zu decken. Mischformen aus Fischzucht und Landwirtschaft sind hier ideal und fristen doch ein Nischendasein. Denn es ist schwierig, beides miteinander zu vereinen. Dafür muss die Verbindung nämlich sehr harmonisch sein und es braucht viel Erfahrung. Ein Grund dafür, warum viele Firmen auf diesem Gebiet bereits gescheitert sind und ihren Betrieb wieder einstellen mussten.

Eine harmonische Verbindung schaffen

Eine die es jetzt richtig machen will ist der Salz- und Düngemittelproduzent K+S aus Kassel. Hier nahm kürzlich ein erster Aquaponic-Forschungscontainer seinen Betrieb auf. Karpfen schwimmen dort, wo nebenan das Gemüse wächst und das aus folgendem Grund: Die Fische bilden gemeinsam eine Aquakultur. Das Gemüse wiederum eine Hydrokultur. Beide Kulturen nutzen denselben Nährstoffkreislauf und verbinden sich über ihn. Konkret bedeutet das, die Ausscheidungen der Fische werden durch Bakterien wieder aufbereitet und dienen dann den Pflanzen als Düngemittel.

Als Dank dafür reinigen die Pflanzen das Wasser für die Fische. Auf diese Weise braucht es weniger Frischwasser und weniger Dünger, um die gleichen Erträge zu erzielen. Ein zusätzliches Plus ist der Raum-Spareffekt für die Landwirtschaft. Doch zunächst müssen die Forscher herausfinden, wann genau eine harmonische Beziehung zwischen Fischen und Pflanzen erreicht ist, damit das Ganze funktioniert.